Deniozos: Europa braucht mehr Forscher mit Unternehmergeist
Wenn Europa bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten wissensbasiertem Wirtschaftsraum der Welt werden will, muss es mehr Forscher mit Geschäftssinn geben, sagte Dimitris Deniozos, der griechische Generalsekretär für Forschung, am 24. März. Auf einem internationalen Seminar zum Thema "Enhancing Human Resources for European Research" ("Verbesserung der Humanressourcen für die europäische Forschung") in Brüssel sagte Deniozos, Europa müsse die Art und Weise, wie Forschung und technologische Entwicklung (FTE) und die Wirtschaft interagieren, überdenken. Gleichzeitig deuten neue Zahlen darauf hin, dass auch das Humanpotenzial der öffentlichen Forschung um mindestens drei Prozent pro Jahr steigen muss, wenn Europa das Ziel der Erhöhung der Forschungsaufwendungen auf drei Prozent des BIP bis 2010 erreichen will. In der Wirtschaft beträgt die entsprechende Steigerung sogar mindestens acht Prozent pro Jahr. Quantität sei zwar wichtig, die "Qualität aber umso mehr, und "wissenschaftliche Spitzenleistungen" sind [nur] eines von mehreren Merkmalen eines modernen Forschers", so Deniozos. Wie er hinzufügte, wiesen die Ausbildung von Forschern für eine akademische Laufbahn an Hochschulen und die Ausbildung von Forschern in der Wirtschaft zwar manche Gemeinsamkeiten auf, seien aber nicht identisch. Zuallererst müsse Europa sich darüber klar werden, welche Art von Forschern erforderlich ist, erklärte Deniozos. "Wenn wir uns darüber verständigen, welche Arten von Forschern und wissenschaftlichen Mitarbeitern europaweit gebraucht werden, kommt dies sowohl den Ausbildungsstätten als auch den zukünftigen potenziellen Arbeitgebern zugute. Da das Angebot oft die Nachfrage bestimmt, könnte man sich vorstellen, dass ein Angebot an Forschern mit der geeigneten Ausbildung, Erfahrung und professionellen Einstellung einen wirksamen Anreiz für Arbeitgeber darstellt, Wissenschaftler einzustellen, damit sie neue Produkte und Dienstleistungen zur Marktreife bringen", sagte er. Gleichzeitig betonte Deniozos, wie wichtig es sei, den Unternehmergeist unter den Hochschulabsolventen zu fördern. "Verglichen mit den USA mangelt es Europa wohl am meisten an Forschern, die, eventuell unterstützt durch externe Berater, eigene Unternehmen gründen und aufbauen können." Die Förderung eines solche Innovationsgeists werde sich auch auf die Mobilität zwischen Unternehmen, zwischen Lehranstalten und Unternehmen sowie zwischen Fächern und zwischen Regionen auswirken, bemerkte Deniozos. Die Mobilitätsstrategie der Kommission, die Mitteilung über Innovation und andere Initiativen, darunter das Webportal für die Mobilität der Forscher und das europäische Netz von Mobilitätszentren, sind für Deniozos alles Schritte in die richtige Richtung. Abschließend wies er jedoch darauf hin, dass auf nationaler und europäischer Ebene genau wie in der Wirtschaft weitere Anstrengungen notwendig seien, damit der Wirtschaft mehr qualifizierte Forscher zur Verfügung stehen.
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