Wissenschaftler tragen zur Analyse des weltweiten Ungleichgewichts bei
Wie am 2. April im Europäischen Parlament bekannt gegeben wurde, haben bekannte Denker und Forscher in den Bereichen Philosophie, Geistes- und Naturwissenschaften zu einem "internationalen ethischen, politischen und wissenschaftlichen Kollegium" aufgerufen, um das globale Ungleichgewicht zu analysieren. Der Aufruf wird von Michel Rocard angeführt, MdEP und früherer Premierminister von Frankreich, zusammen mit dem ehemaligen Präsidenten Sloweniens Milan Kucan. Etwa 60 weitere bekannte öffentliche Personen haben den Aufruf unterzeichnet, darunter der frühere russische Premierminister Evgeny Primakov, der indische Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Amartya Sen, der ehemalige portugiesische Premierminister Antonio Gutterres, die schwedische Außenministerin Anna Lindh und der deutsche Philosoph Jürgen Habermas. Das Kollegium würde sich drei globalen Herausforderungen widmen, darunter zunächst den ökologischen Bedrohungen. "Wir beginnen das Ausmaß zu verstehen, in dem unsere Biosphäre fragil ist, dass die Erde für uns, unsere Kinder und für künftige Generationen unbewohnbar werden könnte, wenn wir nicht verantwortlicher handeln", heißt es in dem Aufruf. In einem Interview für das United Nations Chronicle erklärte Rocard, inwieweit Wissenschaftler in das Kollegium passen. Er hob nicht nur die Verschlimmerung des Zustands des Planeten hervor, sondern auch den Mangel an effektiven Heilmitteln für Pandemien wie AIDS und Malaria. "Es ist auch offensichtlich, dass neue Anstrengungen nötig sind, um die Qualität des weltweiten Regierens zu verbessern. Dies kann durch ein Kollektiv von Philosophen, Ökonomen, Soziologen und Biologen sowie derzeitigen und ehemaligen Regierungschefs initiiert werden", so Rocard. Das durch wirtschaftliche und finanzielle Deregulierung verursachte Leiden und die "globale Gedanken- und Sinnkrise" wären die anderen Herausforderungen, die die Initiative angehen würde.