Busquin fordert engere Beziehungen zwischen ESA und der EU
Auf einem Treffen der Interfraktionellen Arbeitsgruppe "Luft- und Raumfahrt" des Europäischen Parlaments sagte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin, der als Gastredner anwesend war, dass zwischen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und den europäischen Institutionen ein konsolidierter Ansatz in der Raumfahrt notwendig sei, um die Gefährdung der europäischen Präsenz in der Raumfahrt zu verringern. Busquin erklärte, dass Europa derzeit über eine starke Präsenz im Raumfahrtsektor verfüge, dass diese jedoch auf kurze Sicht in Gefahr sei, teilweise aufgrund des derzeitigen Nachfragerückgangs bei kommerziellen Starts. Der EU-Kommissar vertritt die Ansicht, dass ein konsolidierter Ansatz ein gewisses Maß an Sicherheit bieten würde, wobei jedoch die Förderung von Raumfahrtanwendungen in neuen Bereichen, wie beispielsweise der Landwirtschaft und der Meteorologie in Europa, noch wirkungsvoller wäre. In einer Diskussion im Anschluss an Busquins Rede äußerten britische und französische Parlamentsmitglieder, Mitglieder des Europäischen Parlaments sowie Vertreter aus der Industrie Bedenken hinsichtlich der Schwäche des institutionellen Raumfahrtmarktes in Europa, einer Unterfinanzierung des Raumfahrtsektors und der Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Entscheidungsfindung. Deshalb wurde die Konzipierung einer europäischen Raumfahrtpolitik und ihre Umsetzung von den Anwesenden als vordringliche Angelegenheit hervorgehoben. Auf der nächsten ESA-Ministertagung am 27. Mai beabsichtigt die Interfraktionelle Arbeitsgruppe "Luft- und Raumfahrt" die Vorlage einer Entschließung zur Unterstützung des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo, des unabhängigen Zugangs zum Weltraum und der Arbeit des Europäischen Konvents.