Busquin unterstreicht zukünftige Bedeutung der Raumfahrttechnologie für Europa
EU-Forschungskommissar Philippe Busquin besprach auf einem Treffen am 20. Mai in London die zukünftige Rolle Europas in der Entwicklung von Raumfahrttechnologien und die Bedeutung solcher Anwendungen für die Menschen in der EU. Das Treffen gehörte zu einer Reihe von Konsultationen im Anschluss an die Vorlage des Grünbuchs der Kommission zur Raumfahrtpolitik. Die Konsultationen enden mit einer großen Konferenz am 23. und 24. Juni in Paris. Außerdem sollen noch in diesem Jahr ein Weißbuch und ein Aktionsplan vorgelegt werden. Im Hinblick auf das Potenzial der Weltraumforschung, kommerzielle Produkte in Bereichen wie der Telekommunikation, der Navigation und der Erdbeobachtung hervorzubringen, sagte Busquin: "Der Weltraum und die Verwertung seines Potenzials könnten das Leben aller Europäer in vielerlei Hinsicht bereichern. Die Weltraumforschung sollte so eingesetzt werden, dass sie die Konjunktur in Europa ankurbelt und den Bürgern mehr Lebensqualität beschert." "Hätte es keine Investitionen in die FuE [Forschung und Entwicklung] im Raumfahrtsektor gegeben, würden uns zahlreiche Produkte fehlen, die wir heutzutage als selbstverständlich betrachten, wie z. B. das Internet über Satellit und Frühwarnsysteme für Naturkatastrophen", fuhr er fort. Darüber hinaus forderte Busquin die 350 anwesenden Vertreter von Regierungen, der Wirtschaft und der Forschung auf, sich effektiv am Konsultationsprozess über die Rolle Europas in der Raumfahrt zu beteiligen. "Ich bin überzeugt, dass Europa bereit ist, sich neuen Herausforderungen zu stellen", sagte das Kommissionsmitglied abschließend. Lord Sainsbury, der britische Minister für Wissenschaft und Innovation, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit in der Raumfahrt und der Raumfahrttechnologie: "Die Verwirklichung der Ziele des VK in der Raumfahrt hängt zum großen Teil von der Zusammenarbeit mit unseren europäischen Partnern ab. Die herausragenden Leistungen, die Europa im vergangenen Jahrzehnt vor allem bei der Satellitentechnik gemeinsam erreicht hat, sind ein deutlicher Beleg dafür." Lord Sainsbury verwies auf das europäische Satellitennavigationssystem Galileo und die globale Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES) als Initiativen, die ohne Kooperation keine Aussicht auf Erfolg hätten. Außerdem sicherte er zu, dass das VK sich umfassend an der Konsultation über das Grünbuch beteiligen werde. Der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Antonio Rodotà, nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil. Rodotà unterstrich die Rolle der ESA bei der Durchführung gemeinsamer Initiativen, die zu mehr Lebensqualität beitrugen: "In den vergangenen dreißig Jahren beteiligte sich die Europäische Weltraumorganisation in umfassender Weise an der Entwicklung von raumfahrttechnischen Anwendungen und trug dazu bei, dass Europa eine führende Rolle in der schnelllebigen Welt der Telekommunikation, des Internet und des Multimedia-Geschäfts spielt." Am 27. Mai findet eine Ratstagung der ESA-Mitgliedstaaten auf Ministerebene statt, bei der eine Reihe von Schlüsselfragen der europäischen Raumfahrtindustrie auf dem Programm stehen, darunter die Weiterentwicklung der Ariane-Trägerraketen.
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