Griechischer Ratsvorsitz: Denkanstöße zum EFR
Kurz vor dem Ende des griechischen Ratsvorsitzes hat das griechische Generalsekretariat für Forschung und Technologie einen Bericht veröffentlicht, der eine Reihe von Leitlinien für die weitere Umsetzung eines Europäischen Forschungs- und Innovationsraums (EFIR) enthält. Der Bericht mit dem Titel "'The European Research and Innovation Area, The way forward - A contribution of the Greek Presidency for further thought" stellt fest, dass seit der Vorstellung des Konzepts eines Europäischen Forschungsraums (EFR) während der Tagung des Europäischen Rates in Lissabon im Jahr 2000 zwar viele Fortschritte erzielt wurden, aber weitere Anstrengungen notwendig sind, um dieses Konzept durch ein weiteres, den europäischen Innovationsraum, zu ergänzen. Gestützt auf Referate und Beiträge der Kommission und die Arbeit früherer Ratspräsidentschaften will der Bericht die Diskussion über verschiedene Themen vertiefen. Als erstes kommt die notwendige Vernetzung zwischen den nationalen Forschungsprogrammen zur Sprache. "Die Unterstützung für die gemeinsame Umsetzung von Forschungsmaßnahmen sollte als effektiver Weg zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Ländern und Regionen und folglich als ein aktiver Beitrag zur Verwirklichung eines Europäischen Forschungsraums betrachtet werden", heißt es in dem Bericht. Eine Möglichkeit, um die gegenseitige Öffnung nationaler Programme voranzutreiben, ist nach Angaben des Berichts die Umsetzung kleiner Pilotprojekte in ausgewählten Bereichen der Forschung, denn diese seien ein echter Prüfstand für die Festlegung und Lösung weiterer Fragen auf institutioneller, organisatorischer und Verwaltungsebene. Dementsprechend schlägt der Bericht außerdem vor, die Pilotanwendung von Artikel 169 des Programms der europäischen und Entwicklungsländer für klinische Versuche (European and Developing Countries Clinical Trials Programme, EDCTP) fortzusetzen. Daneben sollte ERA-NET als Instrument zur weiteren Vertiefung der Themen im Zusammenhang mit Artikel 169 eingesetzt werden; darunter fallen: Mechanismen für die Festlegung von Themenbereichen, Verfahren zur Einrichtung gemeinsamer Programme, Regeln für Evaluierung und Monitoring, finanzielle Gesichtspunkte und Leitungsstrukturen. Was die Zusammenlegung des Forschungs- und des Innovationsraums anbelangt, hält es der Bericht für notwendig, eine Kombination von Instrumenten einzusetzen, denn "ein Instrument alleine könne nicht das ganze Spektrum an Anreizen bieten". Das europäische EUREKA-Netz wird im Bericht als wichtiger Bestandteil des europäischen Innovations- und Forschungsinstrumentariums bezeichnet. Um Mittel und Initiativen zu finden, die Synergien erzeugen und die Integration von EUREKA in den EFIR voranbringen, wird die Kommission aufgefordert, weitere Analysen durchzuführen. Darüber hinaus betont der Bericht, wie wichtig Forschungsinfrastrukturen für die Förderung wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Innovation in Europa und weltweit sind, denn sie böten die entsprechende Struktur und das geeignete geistige Umfeld, damit neue wissenschaftliche Ideen, neuartige Experimente und innovative Technologien entstehen können. Angesichts der Bedeutung der Infrastrukturen verlangt der Bericht eine Vertiefung der Diskussion über die Entwicklung eines Evaluierungs- und Beratungsmechanismus, der in der Lage wäre, die Koordinierung zu erleichtern, neue Herausforderungen in Forschung und Technologie zu erkennen und schnell und effektiv darauf zu reagieren. "Dies könnte zu den Aufgaben des Europäischen Strategieforums zu Forschungsinfrastrukturen gehören", so der Bericht. Weitere Vorschläge des Berichts betreffen die Erhöhung der finanziellen Förderung von Forschungsinfrastrukturen durch sowohl öffentliche als auch private Mittel innerhalb bestimmter Bereiche der Rahmenprogramme und die Verbesserung des Weiterbildungsangebots innerhalb der Strukturen, und dies insbesondere für junge Wissenschaftler.
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Griechenland