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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Weltweit größte Studie über künstliche Befruchtung: Die Techniken sind sicher

Die bisher umfangreichste Studie zur Bewertung der Sicherheit von künstlichen Fortpflanzungstechniken ist zu dem Schluss gekommen, dass durch In-vitro-Befruchtung (IVF) und intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) empfangene Kinder gesund sind und sich im Allgemeinen ebe...

Die bisher umfangreichste Studie zur Bewertung der Sicherheit von künstlichen Fortpflanzungstechniken ist zu dem Schluss gekommen, dass durch In-vitro-Befruchtung (IVF) und intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) empfangene Kinder gesund sind und sich im Allgemeinen ebenso gut entwickeln wie Kinder, die auf natürliche Weise gezeugt wurden. Das Projekt, an dem Forscher und Kinder aus fünf EU-Ländern (Belgien, Dänemark, Griechenland, Schweden und Vereinigtes Königreich) beteiligt waren, wurde unter dem spezifischen Programm "Lebensqualität" des Fünften Rahmenprogramms mit einer Million Euro gefördert. Es verglich 541 ICSI- und 440 IVF-Kinder mit 542 natürlich gezeugten Kindern und verfolgte ihre Entwicklung bis zum fünften Lebensjahr. Zu den wichtigsten Erkenntnissen der Studie gehört die Feststellung, dass sowohl das Geburtsgewicht als auch die Größe im Alter von fünf Jahren bei beiden Gruppen ähnlich waren, dass die Kinder ungefähr die gleichen Krankheiten durchmachten und dass die Tests zur Bestimmung des verbalen, Handlungs- und Gesamt-IQ keine Unterschiede ergaben. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem Jahrestreffen der Europäischen Gesellschaft für Humanreproduktion und Embryologie am 2. Juli in Madrid erstmals vorgestellt. "Diese Studie ist die umfangreichste Untersuchung über IVF- und ICSI-Kinder, die jemals durchgeführt wurde", sagte das Projektmitglied Professor Christina Bergh vom Sahlgrenska-Universitätskrankenhaus in Göteborg (Schweden) auf dem Treffen in Madrid. "Die Ergebnisse sind insgesamt beruhigend und räumen die Befürchtungen aus dem Weg, die bezüglich der Gesundheit und dem Wohlergehen von durch IVF und ICSI empfangenen Kindern geäußert wurden." Die Forscher stellten jedoch eine leicht erhöhte Missbildungsrate bei ICSI-Kindern fest. Die Analyse dieses Ergebnisses dauert noch an, das Team geht aber davon aus, dass diese Erhöhung auf einen Selektionsfehler in der Gruppe der auf natürliche Weise empfangenen Kinder zurückzuführen sein könnte. Neben diesen beruhigenden Erkenntnissen über die gesundheitlichen Folgen von künstlichen Fortpflanzungstechniken zeigte die Studie, dass sowohl die Entwicklung von IVF- und ICSI-Kindern als auch deren Familienleben normal verlaufen. "Was die kognitive und die motorische Entwicklung anbelangt, sind die Ergebnisse sehr beruhigend. Sie zeigen, dass IVF/ICSI-Familien gut zurechtkommen. Irgendwelche Belastungen der Beziehungen zwischen Mutter und Vater oder zwischen den Eltern und dem Kind konnten nicht festgestellt werden, ebenso wenig wie ein höheres Risiko negativer sozio-emotionaler Folgen für die Eltern oder das Kind", so Professor Bergh.

Länder

Belgien, Dänemark, Griechenland, Schweden, Vereinigtes Königreich