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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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EU-Projekt entwickelt benutzerfreundliches elektronisches Wahlsystem

In einem von der EU geförderten Projekt wurde ein Fern-Wahlsystem entwickelt, dessen Ziel es ist, die Wahlverfahren sowohl für die Wähler als auch die Verwaltungsbehörden in ganz Europa zu erleichtern. E-Poll - Electronic Polling System for Remote Voting Operations (Elektroni...

In einem von der EU geförderten Projekt wurde ein Fern-Wahlsystem entwickelt, dessen Ziel es ist, die Wahlverfahren sowohl für die Wähler als auch die Verwaltungsbehörden in ganz Europa zu erleichtern. E-Poll - Electronic Polling System for Remote Voting Operations (Elektronisches Wahlsystem für Fern-Stimmabgabe) wurde unter dem Programm "Technologien der Informationsgesellschaft" (IST) des Fünften Rahmenprogramms (RP5) finanziert. Mit einem Gesamtbudget von 3,2 Millionen und Partnern aus Frankreich, Italien und Polen wurden im Rahmen des Projekts die Komponenten definiert, die notwendig sind, um ein umfassendes elektronisches Wahlverfahren in die Wege zu leiten. Diese umfassen ein European Virtual Ballot Network (EVBN - Europäisches virtuelles Stimmabgabe-Netzwerk), eine Smartcard, die die Daten und Fingerabdrücke des Wählers in ihrem Memory speichert, einen mobilen Wahl-Terminal, der aus einem computerisierten Touchscreen und einem Scanner für Fingerabdrücke besteht, und ein kryptographisches Protokoll. Um seine Stimme mit E-Poll abzugeben, besucht der Wähler einen mobilen Wahl-Terminal und schiebt eine personalisierte Smartcard ein. Sodann erscheint eine Wahlkarte auf dem Bildschirm, die der Wähler durch Berühren einer der aktivierten Schaltflächen ausfüllt. Roberto D'Alicandro, der Projektkoordinator von E-Poll äußerte gegenüber CORDIS-Nachrichten, dass die Stimmabgabe unter Verwendung dieses Systems nicht noch benutzerfreundlicher sein könnte. "Es ist jedoch nicht so sehr die Technologie, die wichtig ist, sondern der soziologische Ansatz, der bei der Entwicklung dieses Projekts gewählt wurde", meinte er. "Das System, das wir entwickelt haben, kann an jede Wahlumgebung in ganz Europa angepasst werden, denn als wir es entwickelt haben, haben wir die Anforderungen und Beschränkungen der Wahlsysteme in den verschiedenen Ländern berücksichtigt", fuhr er fort. "Was die Steigerung der Beteiligung betrifft, muss durch die Verwendung der mobilen Terminals das Wählen nicht mehr in einem bestimmten Wahllokal stattfinden. Das bedeutet, dass die Bürger an jedem beliebigen Ort ihres Landes, im Ausland oder sogar auf See ihre Stimme anonym abgeben können", erklärte er. "Bei der Entwicklung haben wir auch an behinderte Menschen gedacht", erläuterte D'Alicandro. "Die Terminals sind mit dem Rollstuhl zugänglich und wir haben auch benutzerfreundliche Touchscreens und ein Spracherkennungssystem entworfen." "Außerdem trägt das System dazu bei, dass traditionelle Wahllokale freigehalten werden. Beispielsweise müssen in Italien normalerweise bei Wahlen die Schulen schließen. Mit der Umsetzung unseres Wahlsystems wäre dies nicht mehr der Fall", so D'Alicandro. Um die Effektivität der Entwicklung zu testen, führte das E-Poll-Projektkonsortium sechs Pilotversuche durch. Während des ersten Pilotversuchs wurden Wähler in der italienischen Stadt Avellino gebeten, zu versuchen, zweimal zu wählen oder zu versuchen, die Smartcard eines anderen Wählers zu verwenden. In beiden Fällen war das System in der Lage, dies zu erkennen und die abgegebenen Stimmen abzulehnen. Laut D'Alicandro war das Feedback der an den Versuchen beteiligten Bürger entscheidend, um das Wahlsystem funktionsfähig zu machen: "Die Akzeptanz durch die Menschen und die Kommunikation mit ihnen waren obligatorisch für die Entwicklung des Systems", erklärte er. Seit dem Abschluss habe das Projekt offizielles Lob durch die Europäische Kommission erhalten und auch das italienische Innenministerium, einer der Projektpartner, habe sein Interesse bekundet, so D'Alicandro. Außerdem arbeite Siemens, ein weiterer Partner im Konsortium, derzeit mit anderen Unternehmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zusammen, um Systeme, die wie E-Poll auf Open Source-Technologie basieren, zu standardisieren. Ziel sei es, die Kosten niedrig zu halten und die öffentlichen Behörden zur Übernahme zu ermutigen, so D'Alicandro.

Länder

Frankreich, Italien, Polen