Busquin legt Prioritäten für die nächsten sechs Monate dar
In einem Beitrag für den CORDIS-Dienst der italienischen Ratspräsidentschaft hat der für Forschung zuständige EU-Kommissar Philippe Busquin seine Prioritäten für die kommenden sechs Monate skizziert, welche die Erhöhung der Forschungsinvestitionen, die Erhöhung der Attraktivität der Forscherlaufbahn, Raumfahrt und Bioethik umfassen. "Unsere Forschungsprioritäten für die italienische Ratspräsidentschaft konzentrieren sich auf das Erreichen eines einzigen grundlegenden, alles überspannenden Ziels. Wir müssen gemeinsam unsere Bemühungen weiter vorantreiben, unsere Vision eines echten Europäischen Forschungsraums (EFR) Wirklichkeit werden zu lassen", schreibt Busquin. Der EU-Kommissar fordert, dass den europäischen Wissenschaftlern Unterstützung und Anreize gegeben werden. Falls dies nicht geschehe, würde die Schaffung des EFR behindert werden und es würde eine weitere Priorität der Kommission gehemmt - die Erhöhung der Forschungsinvestitionen auf drei Prozent des BIP, da man davon ausgeht, dass 500.000 zusätzliche Wissenschaftler für das Erreichen des Ziels erforderlich sind. Die Kommission werde in naher Zukunft eine Mitteilung zur Forscherlaufbahn vorlegen, so Busquin. In der Mitteilung werde eine Reihe von Themen behandelt, unter anderem der Arbeitsmarkt für Forscher in Europa, die Koordination der nationalen Rekrutierungs-, Bewertungs- und Laufbahnentwicklungssysteme sowie eine EU-weite Anerkennung von Qualifikationen und Berufserfahrung. Der Kommissar erwartet, dass die Minister während der italienischen Ratspräsidentschaft eine Vereinbarung zum Standort des Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktors (ITER) und zur Zusammenarbeit zwischen der EU und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) treffen werden. "Unser Ziel ist die Definition und die Durchführung von kohärenten Regeln für die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission und der [ESA]. Dadurch sollte der EU eine politische Rolle im Bereich der Raumfahrt verliehen und die politische Bedeutung der Raumfahrt in Europa verstärkt werden. Die Vereinbarung wird auch dazu beitragen, die Mitgliedstaaten und den Privatsektor zu mobilisieren, Investitionsinitiativen für die Forschung und Entwicklung von europäischen Raumfahrtkapazitäten und damit verbundenen Diensten zu koordinieren", so der EU-Kommissar. Busquin stellt schließlich fest, dass seine Prioritäten "harte Arbeit und Engagement auf allen Ebenen erfordern". Er sei jedoch zuversichtlich, dass Fortschritte erzielt werden können.
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Italien