Finnlands ehemaliger Wissenschaftsminister gibt Pläne für nordischen Forschungsraum bekannt
Der ehemalige finnische Wissenschaftsminister Gustav Björkstrand hat sein Konzept für Noria, den nordischen Forschungs- und Innovationsraum, vorgelegt, der 2005 eingerichtet werden soll. Im ersten Entwurf für ein vorgeschlagenes Weißbuch stellt Björkstrand seine Vision eines gemeinsamen nordischen Forschungs- und Innovationsrats vor. Der Rat soll in erster Linie als Koordinator für gemeinsame Forschungstätigkeiten von nordischen und anderen Partnern, nicht aber als bedeutende neue Finanzierungsquelle für die Forschung fungieren. Björkstrand ist der Ansicht, dass dadurch nationale Forschungsräte oder Unternehmen in die Lage versetzt würden, in Projekte zu investieren, von denen sie sich einen möglichen Nutzen versprechen, während der nordische Rat die Zuständigkeit für die Förderung und Koordination gemeinsamer Forschungstätigkeiten übernimmt. "Ich denke, die Zeit ist reif dafür", so Björkstrand im Gespräch mit Research Nordic. "Wir sollten in der Lage sein, Vorreiter des Europäischen Forschungsraums in Bereichen zu werden, wo es keine europäische Einigkeit gibt. Wir sollten auch in der Lage sein, mit anderen Teilen der Welt zusammenzuarbeiten, und uns nicht nur im EFR einkapseln." Neben der Förderung der internationalen Zusammenarbeit gehören auch die Fortbildung von Doktoranden, die Einrichtung nordischer Spitzenforschungszentren sowie die Förderung von Investitionen in die Infrastruktur und des Wissenstransfers innerhalb der Region zu den Hauptzielen von Noria. Statt eines einzigen nordischen Rats für Forschung und Innovation hatten einige Analysten Pläne für zwei getrennte Behörden erwartet. Ihnen zufolge würden Forschung und Innovation oft über unterschiedliche Kanäle auf nationaler Ebene finanziert, deren Kombination auf nordischer Ebene zu Schwierigkeiten führen könne. Andere waren der Ansicht, ein gemeinsamer Rat sei zu groß. Um diese Bedenken zu zerstreuen, wird in Björkstrands Entwurf des Weißbuchs vorgeschlagen, dass zwei Jahre nach Gründung des nordischen Rats für Forschung und Innovation geprüft wird, ob die Behörde in zwei Teile getrennt werden soll. Björkstrands Vorschläge sollen nun von Politikern und leitenden Forschungsverwaltungsexperten aus der ganzen Region diskutiert werden, bevor sie im Oktober dem nordischen Ministerrat vorgelegt werden, im Bestreben, einen politischen Konsens über diese Pläne zu erreichen.
Länder
Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden