Europäische Konferenz "Innovationsförderung von der Forschung auf den Markt"
Eine Konferenz zum Thema "Innovation in Europa" am 10. Dezember gab führenden Politikern aus der Schweiz, Norwegen, Schweden, den Vereinigten Staaten und der EU Gelegenheit, ihre Strategien zur Förderung der Innovationskapazität zu erläutern. Die Veranstaltung mit dem Titel "Boosting Innovation from Research to Market" ("Innovationsförderung von der Forschung auf den Markt") fand in Brüssel zur gleichen Zeit wie die Nobelpreisverleihung in Stockholm und Oslo statt. Charles Kleiber, der schweizerische Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, erklärte, obwohl sein Land auf die meisten Nobelpreisträger pro Kopf der Bevölkerung und eine der höchsten wissenschaftlichen Produktivitäten weltweit verweisen könne, sei das Wachstum dennoch ins Stocken geraten. Kleiber führt dies auf einen "Zusammenbruch der Innovation" zurück. Um dieser Entwicklung zu begegnen, habe seine Regierung ein nationales Innovationsprogramm zur Unterstützung des lebenslangen Lernens, öffentlich-privater Partnerschaften und des internationalen Denkens sowie zur Aufwertung von thematischen Clustern eingeführt. Der norwegische Handels- und Industrieminister Ansgar Gabrielsen sagte, aufgrund des Rückgangs der Investitionen im Rohölsektor, einer der größten Branchen des Landes, müsse Norwegen nun handeln, um seinen zukünftigen Wohlstand zu sichern; daher gelte es die Innovationskapazität zu steigern. Die norwegische Regierung plane daher die Einführung einer umfassenderen Innovationspolitik, deren Schwerpunkt auf der Verbesserung der großen Rahmenbedingungen und nicht auf einem bestimmten Industriezweig liegt. Ein Aspekt dieser Politik seien umfangreiche Steuererleichterungen für Investitionen in Forschung und Entwicklung, kündigte Gabrielsen an. Ein weiterer Redner auf der Konferenz war Klaus Gretschmann, Generaldirektor im Rat der Europäischen Union mit Zuständigkeiten für Wettbewerbsfähigkeit und Forschung. Nach seinen Worten befindet sich der Lissabon-Prozess nun in der "konkreten Phase"; außerdem bezeichnete er die Wachstumsinitiative als einen wichtigen Meilenstein in der EU-Innovationspolitik. Abschließend erläuterte Björn Haugstad, der norwegische Staatssekretär für Bildung und Forschung, verschiedene Strategien, die aus seiner Sicht Schlüsselstrategien zur Förderung der Innovation sind. "Wir brauchen gute, zielgerichtete Innovationspolitiken und -praktiken und müssen voneinander lernen", sagte er. Außerdem betonte er, wie wichtig der Technologietransfer sei, und dies nicht nur innerhalb Europas, sondern auch über den Atlantik hinweg. Haugstad forderte ferner einen "Bottom-Up-Prozess in der Innovation", der auf der untersten Stufe, den kleinen Unternehmen, ausreichende Unterstützung bietet und von allen Teilen der Gesellschaft getragen wird. "Wir müssen uns darum bemühen, die Instrumente zur Förderung der regionalen Innovation auszuweiten und zu verbessern,[...] und stabile, langfristige Partnerschaften zwischen privaten Unternehmen, Forschungsinstituten, Hochschulen und dem öffentlichen Sektor unterstützen", sagte er abschließend.
Länder
Schweiz, Norwegen, Schweden, Vereinigte Staaten