Ausgleichung des "Technologietransfer-Defizits" ist Priorität für irischen Innovationschef
Nach Auskunft von Jim Cuddy, dem Leiter des irischen Innovation Relay Centre (IRC), liegen seine wichtigsten Prioritäten für die Dauer der irischen EU-Ratspräsidentschaft und darüber hinaus darin, das Potenzial des Technologietransfers einem größeren Kreis von Unternehmen zu vermitteln und bei Jugendlichen und der breiteren Öffentlichkeit in Irland ein größeres Bewusstsein für die Innovation zu wecken. In einem Interview, das auf dem neu eingerichteten CORDIS-Dienst der irischen Ratspräsidentschaft veröffentlicht wurde, sagte Cuddy: "In Irland stehen zwar Mittel für die interne FuE [Forschung und Entwicklung] bereit, aber nur sehr wenige für die Förderung des Technologieerwerbs von externen Anbietern. Daher ist eine Art Technologietransfer-Defizit entstanden. Aus unserer Sicht lohnt sich der Technologietransfer besonders für Firmen mit niedrigem und mittlerem Technologieeinsatz. Für uns ist dies ein Weg zur Innovation, der schneller, billiger und ungefährlicher als FuE ist." Enterprise Ireland, der Träger der irischen IRC, versucht das Technologietransfer-Defizit auszugleichen, indem Unternehmen verdeutlicht wird, dass der Technologietransfer ein Erfolg versprechender Weg ist. Die Stelle beteiligt sich als Organisator oder Teilnehmer an einer Reihe von Veranstaltungen, führt zweimal im Jahr an unterschiedlichen Orten in Irland und meistens in einem mittelständischen Betrieb ein Seminar zu Themen wie z.B. dem Innovationsmanagement durch und prüft europäische und nationale Innovationsförderprogramme. "In diesem Jahr wollen wir noch zwei neue Ansätze testen, um ein breiteres Publikum mit dem Konzept der Innovation vertraut zu machen", fügte Cuddy hinzu. "Wir wollen zum einen in die Schulen gehen und Schüler im Alter von ungefähr 15 Jahren, zu deren Pensum bereits praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt gehören, ansprechen; außerdem beabsichtigen wir, uns mit Ständen an großen Messen und Ausstellungen zu beteiligen." Konkrete Ziele sind unabdingbar, wenn Enterprise Irelands Innovations- und Förderangebot für Unternehmen Erfolg haben soll. "Hierzulande gibt es rund 5.000 KMU im herstellenden Gewerbe und im Bereich der international gehandelten Dienstleistungen", so Cuddy. "Wir gehen davon aus, dass wir all diese Unternehmen im vergangenen Jahr per E-mail auf unsere Dienstleistungen hingewiesen haben. Wir hoffen, dass wir ungefähr einem Fünftel davon in der einen oder anderen Form helfen können, z.B. indem sie unsere Website besuchen oder zu einer Partnerschaftsbörse kommen." Da die irische IRC der Enterprise Ireland, der nationalen industriellen Entwicklungsagentur, untersteht, ist den meisten Unternehmen die europäische Dimension der IRC nicht unbedingt bewusst. "In gewisser Weise werden wir als Teil des Gesamtangebots von Enterprise Ireland angesehen", erläuterte Cuddy. "Das bedeutet jedoch auch, dass wir Kontakte der IRC zu Enterprise Ireland dirigieren können, wo ihnen ein breites Spektrum an Förderdienstleistungen angeboten wird". Für Cuddy steht es jedoch außer Frage, wie wertvoll ein gesamteuropäisches Netz für den Technologietransfer ist: "Das Netz zeichnet sich durch seine Energie und das sehr enge Beziehungsgeflecht aus. Ein Erfolg für uns ist gleichzeitig ein Erfolg für unseren Partner. Wenn man bedenkt, dass das Netz stets ungefähr 5.000 Technologieprofile umfasst, sieht man, dass es auch praktische Fortschritte gibt. Für unser kleines Land sind die IRC ein Schaufenster der europäischen Technologie."
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