Mitglied des Direktoriums der EZB beklagt mangelnde Fortschritte bei der Agenda von Lissabon
In einer Rede vor dem Ausschuss für Wirtschafts- und Währungsfragen des Europäischen Parlaments am 20. Januar äußerte sich Otmar Issing, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank, besorgt über die mangelnden Fortschritte bei der Umsetzung der Ziele von Lissabon. Er verwies auf die Bedeutung der Umsetzung der Agenda von Lissabon, um Schwächen der europäischen Wirtschaft wie geringe Produktivität, hohe Arbeitslosigkeit und niedrige Erwerbsquote auszugleichen. "Sind wir dabei, die Ziele von Lissabon zu verwirklichen?", fragte Issing. "Ich fürchte, nein." Ursachen dieser derzeitigen schwachen Fortschritte sind seiner Ansicht nach das langsame Tempo der Strukturreformen auf den Produkt- und Arbeitsmärkten sowie unzureichende Investitionen in die Forschung, wodurch die EU mit Sicherheit ihr Ziel von drei Prozent des BIP verfehlen wird. "Es fehlt bei der Umsetzung der Strukturreformen in der Euro-Zone einfach an Momentum", so Issing.