Zivilgesellschaftliche Gruppen rufen zu mehr Kommunikation zum Thema Nanotechnologie auf
Die britische Arbeitsgruppe, die mit der Durchführung einer Studie über die wahrscheinlichen Entwicklungen in der Nanotechnologie beauftragt ist, wurde aufgerufen, einen "Raum" zu schaffen, in dem Wissenschaftler, Regierungsvertreter, Vertreter der Zivilgesellschaft und die Industrie nach Bedarf miteinander kommunizieren können. Vertreter zivilgesellschaftlicher Gruppen nahmen an einem Treffen mit der Arbeitsgruppe teil und kamen überein, dass nun der optimale Zeitpunkt ist, einen solchen Prozess einzuleiten. Dies ist hauptsächlich auf ein steigendes Interesse der Wissenschaftler daran, mit der Gesellschaft zu interagieren, und die Anerkennung der Bedeutung eines solchen Engagements in Unternehmen, als Ergebnis der Diskussionen über genetisch veränderte Organismen (GVO), zurückzuführen. Einige zivilgesellschaftliche Gruppen vertraten die Meinung, dass eine verbesserte Kommunikation zwischen allen Interessenvertretern eine Situation vermeiden würde, in der Gruppen der Zivilgesellschaft gezwungen sind, extreme Ansichten zu vertreten. Dies sei nach Meinung einiger während der Diskussionen um GV aufgrund von Polarisierung und mangelndem Austausch der Fall gewesen. Die Teilnehmer des Treffens definierten auch einen Mechanismus als wichtig, durch den eine breite Gruppe von Bürgen - darunter auch diejenigen, die durch neue Technologien ausgegrenzt werden könnten - mit Wissenschaftlern und Vertretern von Regulierungsbehörden zusammengebracht wird, damit neue schrittweise Veränderungen in der Wissenschaft bestimmt werden können. Es sei auch wichtig, so die Teilnehmer, die Industrie zu ermutigen, offen über ihre Arbeit und potenzielle Entwicklungen zu sprechen. Der Arbeitsgruppe wurde vorgetragen, dass Technologie der Öffentlichkeit nicht aufgezwungen werden sollte, noch sollte man den Eindruck erwecken, dass sie aufgezwungen wird. Dadurch würde eine Ablehnung der Technologie wahrscheinlich, selbst wenn sie nicht richtig wahrgenommen werde. Stattdessen sollte der technologische Fortschritt "entschleunigt" werden, um mit den Überlegungen und Entscheidungsprozessen der Bürger Schritt zu halten, meinten einige zivilgesellschaftliche Gruppen. Spezifische potenzielle Entwicklungen wurden als Bereiche für Diskussionen mit der Gesellschaft hervorgehoben. Diese umfassen die möglichen Auswirkungen auf bestehende Technologien, wie z.B. Pharmazeutika, die Auswirkungen auf die Armut, Fragen des geistigen Eigentums, die potenzielle Machtverteilung, gesellschaftliche Erwartungen zum Beispiel in Bezug auf die Ausmerzung von Behinderungen, Toxizität, militärische Anwendungen sowie "Grey Goo" - das Bild eines sich selbst reproduzierenden Nanorobotors, das von einigen Medienbereichen und durch Science Fiction popularisiert wurde. Das Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft war Teil einer laufenden Studie, die im Juni 2003 von der britischen Regierung in Auftrag gegeben wurde. Die Royal Society und die Royal Academy of Engineering führen die Studie durch. Sie analysieren die wahrscheinlichen Entwicklungen in der Nanotechnologie und untersuchen die Wahrscheinlichkeit, dass die Technologie neue Gesundheits- und Sicherheitsfragen aufwirft. Die während des Treffens mit zivilgesellschaftlichen Gruppen gesammelten Meinungen wurden kürzlich veröffentlicht und die Arbeitsgruppe ruft nun zu Stellungnahmen auf.
Länder
Vereinigtes Königreich