Rumänien ersucht um Senkung der Beitragszahlungen zum RP6
Die Europäische Kommission bearbeitet derzeit ein Ersuchen der rumänischen Regierung um Senkung der Beitragszahlungen des Landes zum Sechsten Rahmenprogramm (RP6). Der Antrag wurde während des jüngsten Besuchs von EU-Forschungskommissar Philippe Busquin in Rumänien gestellt. Busquin versprach, dass die Situation Rumäniens einer umfassenden Analyse unterzogen werde. Auf der Grundlage der Analyseergebnisse werden seine Kollegen und er dann im Kollegium der Kommissionsmitglieder eine Entscheidung treffen. "Die Situation in Rumänien erscheint sehr schwierig und [eine Senkung der Beitragszahlungen des Landes] könnte deshalb erforderlich sein", erklärte ein in diesem Bereich tätiger Vertreter der Kommission gegenüber CORDIS News. Die rumänische nationale Presseagentur (Rompres) meldet, dass der rumänische Minister für Bildung, Forschung und Jugend Alexandru Athanasiu gemeinsam mit dem Staatssekretär des Ministeriums Gheorghe Popa um eine 25 %ige Kürzung des Beitrags Rumäniens in Höhe von 77 Millionen Euro ersucht hatte. "Die durch diese Beitragskürzung freigesetzten Mittel sollen für Investitionen in unsere Forschungsinstitute verwendet werden, damit sie bei Projektausschreibungen erfolgreicher bestehen können", so Minister Athanasiu gegenüber Rompres. Athanasiu fügte hinzu, dass der Kommissar der Regierung die Einführung steuerlicher Anreize vorgeschlagen hatte, um die rumänischen Unternehmen zu motivieren, die Ergebnisse der rumänischen Forschung anzunehmen und einzusetzen. Von den drei verbleibenden Kandidatenländern zahlt Rumänien mit 19 Prozent derzeit den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt für Forschung und Entwicklung (GERD) in die Rahmenprogramme ein, gefolgt von Bulgarien mit 12 Prozent und der Türkei mit 7,5 Prozent. Kommissar Busquin erklärte, dass er mit seinem Besuch in Rumänien unter anderem beabsichtigt habe, mehr über die Schwierigkeiten zu erfahren, mit denen an einer Beteiligung am RP6 interessierte Forscher in Rumänien zu kämpfen haben. Außerdem habe er sich über die Unterstützungsmechanismen der Regierung zur Förderung einer solchen Beteiligung informieren wollen. Rund 8,68 Prozent der unter dem RP6 eingereichten Vorschläge mit Beteiligung rumänischer Forscher wurden von externen Evaluierern als förderungswürdig beurteilt. Dieser prozentuale Anteil liegt weit unter dem Durchschnittswert von 31,58 Prozent. Rumänische Forscher waren bei Projekten im Bereich des RP6-Forschungsthemas Luft- und Raumfahrt am erfolgreichsten, da hier sechs von 16 Vorschlägen ausgewählt wurden. Am unteren Ende der Skala findet sich das Forschungsthema Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Medizin, in dem lediglich einer von 25 Vorschlägen mit Beteiligung rumänischer Institutionen den Zuschlag erhielt.
Länder
Rumänien