Parlament fordert eine wissenschaftlich fundiertere Umwelt- und Gesundheitsstrategie
Die Mitglieder des Europäischen Parlaments haben positiv auf den Bericht der Kommission über eine "Europäische Umwelt- und Gesundheitsstrategie" reagiert, wenn auch "die EU, was die Wissenschaft angehe, nach wie vor zuviel Umwelt- und Gesundheitspolitik im Dunkeln betreibt", so die schwedische Abgeordnete und Berichterstatterin Marit Paulsen nach der Abstimmung des Parlaments. Der Vorschlag der Kommission zielt ab auf eine bessere Kenntnis der Umweltbedrohungen für die menschliche Gesundheit und die Planung geeigneter politischer Reaktionen. Die Entschließung des Parlaments begrüßt die Absicht hinter dem Vorschlag, "hält es jedoch angesichts der enormen Vielschichtigkeit der Verbindungen zwischen Umwelt und Gesundheit für eine Illusion zu glauben, dass die Strategie in der Lage wäre, 'Wissenslücken im Hinblick auf die Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesundheit zu schließen', geschweige denn 'die Informationen zusammenzutragen, die für die Feststellung der Ursache-Wirkung-Zusammenhänge erforderlich sind' ". Statt dessen empfahlen die MEPs eine umgehende und umfassendere Erfassung und Evaluierung der bereits vorliegenden Nachweise. Das Parlament forderte außerdem die Kommission auf, das Vorsorgeprinzip in die Strategie einzubeziehen. Es müsse ein proaktiver Ansatz unter Beachtung des Vorsorgeprinzips gewählt werden, wenn die wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht schlüssig seien, aber möglicherweise schwerwiegende und irreversible Bedrohungen für Gesundheit und Umwelt beständen. Die MEPs hoben ein spezifisches und aktuelles Anliegen hervor und forderten die Kommission auf, vom Wissenschaftlichen Ausschuss "Toxizität, Ökotoxizität und Umwelt" eine Stellungnahme anzufordern, in der beurteilt werde, ob der derzeitige REACH-Vorschlag für Kinder einen angemessenen Schutz vor Belastung durch schädliche Chemikalien, insbesondere in Gegenständen, bieten werde.