Vereinigtes Königreich laut DTI-Bericht führend in der Vermögensbildung
Der von den 800 führenden britischen Unternehmen im letzten Jahr erzeugte Mehrwert (Vermögen) stieg um 4% gegenüber dem vorherigen Jahr. Im selben Zeitraum konnten die 600 führenden Unternehmen Europas nur einen Anstieg von 1% verzeichnen, so ein neu veröffentlichter Bericht. Die "Mehrwertübersicht 2004" des britischen Wirtschaftsministerium (DTI) offenbart auch, dass das Vereinigte Königreich mehr Unternehmen (165) unter den 600 führenden europäischen Unternehmen vorzuweisen hat als Deutschland (89) auf Platz 2 oder Frankreich (83). Allerdings weisen Deutschland und Frankreich in Bezug auf Mehrwertschöpfung mehr der größten Unternehmen auf als das übrige Europa, das Vereinigte Königreich hingegen viel mehr mittlere Unternehmen. "Um Wohlstand für alle zu erzielen müssen die Unternehmen und die Regierung zusammenarbeiten, damit mehr Vermögen effizienter erzeugt und genug davon an den richtigen Stellen investiert wird, um so ein anhaltend großes Wachstum [...] zu gewährleisten," führt die Staatssekretärin für Handel und Industrie, Patricia Hewitt, aus. Mehrwert wird definiert als die Differenz zwischen dem Verkauf und den Kosten von eingekauften Materialien, Komponenten und Dienstleistungen. Da aber die Daten, die für eine derartige Berechnung des Mehrwertes notwendig sind, nur selten verfügbar gemacht werden, wurde für die Zusammenstellung der Übersicht ein alternativer Ansatz angewendet: Die Kosten für die Mitarbeiter und die Abschreibung immaterieller Vermögenswerte wurden vom Betriebsgewinn abgezogen, was zu demselben Ergebnis führt. Was das Gesamtvermögen angeht, das von den Unternehmen eines Landes erzeugt wurde, die zu den 600 führenden Unternehmen Europas gehören, steht das Vereinigte Königreich mit insgesamt 475Mrd. Euro wieder an der Spitze. Die deutschen Unternehmen in den Top 600 erzeugten 444Mrd. Euro, die französischen trugen 371Mrd. Euro bei. Dann folgt ein deutlicher Abstand zum nächsten Land in der Liste, den Niederlanden, mit 113Mrd. Euro. Die übrigen Länder der Top Ten sind die Schweiz, Italien, Spanien, Schweden, Belgien und Finnland. Mehr als 90% des Gesamtmehrwerts der 600 führenden europäischen Unternehmen wurde von Firmen aus diesen zehn Ländern erzeugt. Das Vereinigte Königreich, Deutschland und Frankreich machen allein zwei Drittel des von den 600 europäischen Spitzenunternehmen erzeugten Mehrwerts aus, zeigt die Übersicht auf. Von den fünf Spitzenreitern in der Liste haben vier ihren Hauptsitz in Deutschland: DaimlerChrysler, Siemens, Deutsche Telekom und Volkswagen. Der fünfte ist das Energieunternehmen Shell mit Sitz im Vereinigten Königreich. Es gibt drei neue Unternehmen unter den nach Mehrwertschöpfung gestaffelten europäischen Top 12: Vodafone, Electricité de France und Nestlé. "Der Schlüssel zum Erfolg dieser Unternehmen liegt laut Aussage ihrer CEOs in der Wahl einer guten Strategie, betrieblicher Exzellenz und einer weisen Investition in die Zukunft", erläutert Hewitt und fügt hinzu: "Die Übersicht hebt die Bedeutung von Investitionen in Forschung und Entwicklung, Kompetenzen, Marken und Marktentwicklung hervor."