Neue Vorschläge der Kommission über grenzüberschreitende Gesundheitsvorsorge
Die Europäische Kommission hat in einer neuen Kommunikation über die verbesserte Kommunikation zwischen den Mitgliedstaaten den Bedarf an besseren, EU-weit kommunizierfähigen Informationstechnologien (IT), Gesundheitstelematik- (e-Health) und elektronischen Behördendienst- (e-Government) Technologien betont. Die Gesundheitsvorsorge stellt für die Mehrheit der europäischen Bürger eine Priorität dar und ist durch gemeinsame Aspekte wie eine alternde Gesellschaft und der schnelle technologische Wandel notwendig und unvermeidlich geworden. Die Vorschläge der Kommission richten sich daher auf die Verstärkung der EU-Zusammenarbeit, die sowohl den Patienten als auch den Leistungserbringern im Gesundheitswesen zugute kommt. Die vorgeschlagenen Initiativen beinhalten: bessere Information der Patienten über die Möglichkeiten, sich in anderen Mitgliedstaaten gesundheitlich versorgen zu lassen; Förderung der Verwendung neuer Technologien zur Verbesserung der Qualität; Verfügbarkeit und Effizienz der gesundheitlichen Versorgung; und Entwicklung von Exzellenzzentren. In ihrer Kommunikation schlägt die Kommission auch eine verstärkte Zusammenarbeit auf nationaler Ebene vor und einen Rahmen für die Regierungen hinsichtlich der Reform und Modernisierung der gesundheitlichen Versorgung und des Sozialschutzes. "Die Gesundheitssysteme spielen eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Krankheits- und Armutsrisikos und bei der Sicherstellung von sozialem Zusammenhalt und Beschäftigung. Um die demografischen Herausforderungen, den technologischen Wandel und die steigenden Kosten zu bewältigen und dauerhafte Qualität, flächendeckende Versorgung und nachhaltige Finanzierbarkeit sicherzustellen, sind kühne Reformen der Finanzierung und der Leistungserbringung vonnöten. Unser Ziel ist es, die Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, eine qualitativ hoch stehende Versorgung für alle Bürger in Europa sicherzustellen," erklärte Stavros Dimas, Europäischer Kommissar für Beschäftigung und Soziale Angelegenheiten. Erkki Liikanen, der für Unternehmen und die Informationsgesellschaft zuständige Kommissar, stimmte dem zu und ergänzte: "Die Telematik im Gesundheitswesen (e-Health) wird das Tor zu einer gesundheitlichen Versorgung öffnen, die leichter zugänglich und von besserer Qualität ist. Hier geht es nicht um Technologie, sondern um die Patienten. Die Gesundheitstelematik kann das Fehlerrisiko senken, die Behandlung beschleunigen und bedeutende Kosteneinsparungen ermöglichen. [...]Wir müssen in neue Lösungen investieren, die Kenntnisse und Fähigkeiten verbessern und die Gesundheitsdienstleistungen so umstrukturieren, dass Patienten und Leistungserbringer im Gesundheitswesen die neuen Technologien und Dienstleistungen optimal nutzen können. Jeder - vom Patienten über den Arzt bis zum Apotheker - kann profitieren, wenn wir mit unserem Fahrplan für Gesundheitstelematik vorankommen." Die drei Maßnahmen in dem Kommissionsvorschlag umfassen ein Strategiepapier über die Freizügigkeit von Patienten und die gesundheitliche Versorgung, das die Schaffung von EU-weiten Netzen von Sachverständigen im Gesundheitswesen und Exzellenzzentren sowie die koordinierte Evaluierung neuer Gesundheitstechnologien und die Aufstellung einer hochrangigen Gruppe zu Gesundheitsdiensten und medizinischer Pflege beinhaltet. Die zweite Maßnahme betrifft die Entwicklung einer "offenen Methode der Koordinierung" zur Unterstützung einzelstaatlicher Bemühungen um Reform und Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung auf wirtschaftlich nachhaltige Art. Drittens will die Kommission einen Aktionsplan zur Gesundheitstelematik (e-Health) annehmen, der sich damit beschäftigt, welche entscheidende Rolle die neuen Technologien im Gesundheitswesen spielen, und eine Reihe von Politiken und Aktivitäten zur Gesundheitstelematik integriert. Der Aktionsplan soll das Bewusstein unter den Bürgern und Regierungen wecken für die Chancen und den Nutzen der Gesundheitstelematik wie zum Beispiel Online- und digitale Patientenakten, neue Dienstleistungen wie Telemedizin und elektronische Arzneimittelverordnung, und Gesundheitsinformationssysteme EU-weit kommunikationsfähig zu machen.