Internationale Institutionen erklären Bedarf an Know-how über den Schutz geistigen Eigentums in Wissenschaftsparks
Die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) und die Internationale Vereinigung der Wissenschaftsparks (IASP) haben die Geschäftsführer und Mitarbeiter von Wissenschaftsparks und Gründerzentren aufgefordert, dem Bedarf ihrer Kunden und Mieter im Bereich der Rechte an geistigem Eigentum besser gerecht zu werden. Der Appell erfolgte im Rahmen einer dreitägigen Veranstaltung in Genf, auf der Teilnehmer aus 14 Ländern Möglichkeiten einer verbesserten Unterstützung für den Schutz geistigen Eigentums von Start-up-Unternehmen diskutierten. Derartige Unternehmen sind oft von den in Universitäten und Forschungszentren erarbeiteten Forschungsergebnissen abhängig, und der Schutz geistigen Eigentums gilt als das zentrale Mittel zur Förderung des Technologietransfers vom Labor in die Privatwirtschaft. "In der heutigen wissensbasierten Wirtschaft sind umfassende Kenntnisse über den Schutz geistigen Eigentums für die Leitung von Wissenschaftsparks und Gründerzentren unerlässlich, um die Mieter zuverlässig bei der Befriedigung ihres vordringlichen geschäftlichen Bedarfs unterstützen zu können", erklärte Gurigbal Singh Jaiya, Leiter der Abteilung für KMU (kleine und mittlere Unternehmen) der WIPO. "Wissenschaftsparks sind weit mehr als eine reine Ansammlung von Geschäftsräumen. Sie entwickeln sich zunehmend zu Zentren, in denen Kunden und Mietern für die Unternehmensentwicklung wichtige Leistungen angeboten werden. Der Schutz geistigen Eigentums ist einer der zentralen Bereiche, in denen technologiebasierte Unternehmen sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen professionelle Unterstützung benötigen", fügte Jaiya hinzu. Zum Abschluss der Konferenz verpflichteten sich die WIPO und IASP gemeinsam, auf internationaler und regionaler Ebene Veranstaltungen für die Geschäftsführer und Mitarbeiter von Wissenschaftsparks und Gründerzentren zu organisieren, um die Unterstützungsleistungen im Hinblick auf den Schutz geistigen Eigentums für Jungunternehmen zu verbessern. Auf einer anderen WIPO-Veranstaltung trafen Vertreter aus 62 Mitgliedstaaten zusammen, um die entscheidende Rolle der Justiz bei der rechtlichen Durchsetzung der Rechte an geistigem Eigentum zu diskutieren. Der beratende Ausschuss der WIPO zur Durchsetzung der Rechte an geistigem Eigentum (ACE) unterstrich die Bedeutung einer Weiterbildung und Spezialisierung für Justizmitarbeiter auf dem Gebiet der geistigen Eigentumsrechte. Dr. Kamil Idris, Generaldirektor der WIPO, erklärte: "Die Bedeutung der Durchsetzung der Rechte an geistigem Eigentum und die Rolle der Justiz können gar nicht häufig genug herausgestellt werden. Um eine echte wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung zu erreichen, muss dem Schutz geistigen Eigentums eine entscheidende Rolle zukommen. Damit diese Rolle wahrgenommen werden kann, müssen die Rechte an geistigem Eigentum in der gesamten Gesellschaft durchgesetzt werden." Der Ausschuss benannte verschiedene Bereiche, in denen Handlungsbedarf besteht, um die Durchsetzung der Rechte an geistigem Eigentum zu verbessern, unter anderem zivil- und strafrechtliche Verfahren und Rechtsmittel, eine genauere Schadensdefinition in unterschiedlichen Rechtssystemen und eine Senkung der Prozesskosten für Streitsachen über den Schutz geistigen Eigentums.