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Mixed viral infections in melon: disease, vector transmission, RNA silencing suppression and plant defense

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Für einen Melonenanbau ohne Krankheitserreger

Viren bedrohen die Qualität und wirtschaftliche Nachhaltigkeit des lukrativen Melonenhandels in Europa. Anhand neuer Forschungsergebnisse könnten sie sich bekämpfen lassen. Ausgehend von den Ergebnissen sollen Viren eingedämmt werden, indem Landwirte zu den Risiken der Viruserkrankung geschult werden und der Bedarf an weiteren Forschungsarbeiten in den Mittelpunkt gerückt wird.

Im Rahmen einer Untersuchung wollten Forscher die Bedrohung des Melonenanbaus durch Mehrfachviren identifizieren und haben nun Melonenerzeugern neue Erkenntnisse an die Hand gegeben, um Schäden durch Viren an ihrer Ernte zu reduzieren. Zwar macht der Projektkoordinator deutlich, dass er auf Basis der Forschungsergebnisse keine allgemeingültigen Empfehlungen für Melonenerzeuger aussprechen kann, doch das Projekt hat in jedem Falle die erste ausführliche Analyse der damit verbundenen Risiken geliefert. In der EU-finanzierten Initiative MelonMixVir wurden die Auswirkungen der Kombination von Wassermelonen-Mosaikvirus (WMV) und des Virus, der Vergilbung an Kürbisgewächsen hervorruft (bekannt unter dem englischen Begriff „Cucurbit yellow stunting disease virus“, CYSDV) auf die Produktivität im Melonenanbau untersucht. MelonMixVir kam zu dem Ergebnis, dass pathogene Viren insgesamt zwar weltweit für wirtschaftliche Verluste verantwortlich waren, bisherige Studien sich aber nur auf wenige einzelne Viren konzentriert hatten. „Diese Erkenntnisse sollten unbedingt in zukünftige Entscheidungen zu diesem Thema einfließen“, sagt Dr. Juan José López-Moya vom Forschungszentrum für Pflanzengenomik (CRAG) in Barcelona. Zur besseren Vergleichbarkeit nutzten die Forscher nicht infizierte Kontrollgruppen sowie Proben, die nur mit einem der beiden Viren infiziert waren. Die Ergebnisse werden demnächst in wissenschaftlichen Beiträgen veröffentlicht. Doch schon jetzt weist López-Moya darauf hin, dass die interessantesten Beobachtungen im Rahmen der Untersuchung bei den doppelt infizierten Pflanzen gemacht wurden. „Zuerst zeigten die Viren sogenannte Synergieeffekte, d. h. die Anwesenheit des CYSDV verstärkte die Symptome des WMV. Aber nach diesem ersten schweren Ausbruch der Krankheiten fingen die Pflanzen an, sich wieder zu erholen und gewannen nach und nach an Wachstum und Kraft. Diese Situation lässt sich als Antagonismus beschreiben“, erklärt er. Es wurde deutlich, dass Folgeexperimente zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Zyklus nötig wären, um die komplexe Interaktionen zwischen den zwei Viren vollständig zu verstehen. Diese Ergebnisse haben trotzdem eine wichtige Erkenntnis für zukünftige Arbeiten geliefert, sagt López-Moya. Diese sollten dann seiner Meinung nach auch andere Krankheitserreger einbeziehen und relevante Stressbedingungen berücksichtigen. Im Melonenanbau wird in Europa jede Saison virenfreies Saatgut eingesetzt. Die Vireninfektion wird dann während der Vegetationsperiode von Insekten übertragen. Daher haben die Forscher auch die Risiken untersucht, die Wirtsinsekten bei der Infektion mit sich bringen – Blattläuse mit WMV und Weiße Fliegen mit CYSDV. „Unseren Beobachtungen zufolge sind die Übertragungsraten bei doppelter Infektion für CYSDV niedriger und für WMV höher, obwohl die Viruskonzentration jeweils genau andersherum war (hoch und niedrig)“, sagt López-Moya. Die Arbeiten wurden in Kooperation mit dem privaten Saatguthersteller Semillas Fitó durchgeführt, der die Forschungsergebnisse in die Praxis umsetzt. Im Gegenzug hielt die Firma die Forscher während der Projektlaufzeit über Virusepidemien in den wichtigsten europäischen Anbauregionen für Melonen auf dem Laufenden. Das Unternehmen unterstützte die Forscher zudem bei externen Maßnahmen in der Region um Almería, einem landwirtschaftlich wichtigen Gebiet im Süden Spaniens. Damit in Zukunft weitere ehrgeizige Projekte gestartet werden können, wäre eine Arbeitsgemeinschaft ideal, die weitere Expertise zu verschiedenen Krankheitserregern, der Genetik von Nutzpflanzen und Überträgerinsekten sammelt. López-Moya sagt zusammenfassend: „Zunächst werden wir unsere Daten an Erzeuger und Beteiligte weitergeben, um diesen beiden Viren entgegenzuwirken und damit den Anbau gesünderer Melonen möglich zu machen.“ Das wichtigste Ergebnis überhaupt war laut López-Moya die Sensibilisierung der Beteiligten für die Komplexität der doppelten Virusinfektion. „Im weiteren Sinne helfen wir aber auch dabei, ein neues Bewusstsein für potenzielle Probleme zu schaffen, die aufgrund der doppelten Virusinfektion entstehen, sowie für die Notwendigkeit einer besseren Bewirtschaftung, um negative Folgen möglichst klein zu halten.“

Schlüsselbegriffe

MelonMixVir, Mehrfachviren, Melone, Wassermelonen-Mosaikvirus (WMV), Cucurbit yellow stunting disease virus (CYSDV)

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