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Sustainable Innovative Mobilisation of Wood

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Effiziente Holzmobilisierung von unten nach oben

Bei einer nachhaltigeren und effizienteren Mobilisierung der europäischen Waldressourcen steht viel auf dem Spiel. Dank regionaler Pilotprojekte und einer Plattform zum Austausch von Informationen und bewährter Verfahren können die Beteiligten am Projekt SIMWOOD auf einen Schneeballeffekt hoffen.

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In Europa gibt es 117 Millionen Hektar Wald, die auf viele verschiedene Eigentümer aufgeteilt sind. Diese Ressourcen effizient zu mobilisieren, wird angesichts des Klimawandels und der wachsenden Nachfrage nach Holz immer schwieriger. Der Holzmarkt ist bekanntlich komplex und wenig transparent, sodass es bisherige Initiativen zur nachhaltigen Steigerung der Holzmobilisierung nicht geschafft haben, alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette einzubeziehen. Es fehlt an einer gemeinsamen Vision. Die Folgen werden aus Modellstudien des SIMWOOD Projekts deutlich: elf Modellregionen Europas haben zusammen 7,8 Millionen Hektar, von denen nur 53,6 Millionen m3 genutzt werden, während potenziell 17,2 Millionen m3 mehr abgeerntet werden könnten. Etwa 4 % dieses zusätzlichen Holzbestandes könnten „leicht“ mobilisiert werden und 26 % wären mit „mittlerem“ Aufwand zugänglich zu machen. „Laut Branchenprognosen wird die Nachfrage nach Holz in den nächsten Jahrzehnten deutlich ansteigen“, sagt Roland Schreiber, Projektkoordinator beim Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. „Die normale Verwendung wächst stetig, aber auch neue chemische Nutzungsmöglichkeiten von Holz entstehen gerade und nehmen an Bedeutung zu. Das größte Nachfragewachstum wird aber im Bereich der energetischen Verwendung erwartet, da Holz in Europa eine wichtige Rolle in der Versorgung mit erneuerbarer Energie und beim Erreichen der Klimaschutzziele spielen wird.“ Mit anderen Worten steht die Verknappung vor der Tür und nur ein dynamischer Strukturwandel kann die Versorgung stabilisieren und absichern. Kleine Schritte, große Träume Hier setzt SIMWOOD an. Innerhalb der letzten vier Jahre hat das Projekt zwei wichtige Beiträge zur nachhaltigen und innovativen Holzmobilisierung in Europa geleistet. Einerseits entstand im Projekt das SIMWOOD-Informationssystem – eine Online-Plattform mit einer Datenbank zu Hindernissen der Holzmobilisierung und entsprechenden Gegenmaßnahmen, Landkarten und Statistiken zu Initiativen im Bereich Holzmobilisierung, einem interaktiven Tool zur Bewertung der Ergebnisse aus Modellstudien sowie einem Newsfeed zu den aktuellen Trends in der Mobilisierung von Biomasse. Im Rahmen des Projektes beteiligten sich angeschlossene KMU an Pilotprojekten zu zielgerichteter Forstnutzung und dessen spürbaren Auswirkungen auf ländliche Wirtschaftsräume. Dazu gehören die Marketingkampagne „Grown in Britain“, kleine Waldmobilisierungsprojekte in England und Schottland sowie Initiativen zur Sensibilisierung französischer Holzfällerunternehmen, die auf empfindlichen Böden arbeiten. „Dass Fachleute der Regionen voneinander lernen können, hat bereits positive Ergebnisse hervorgebracht, die mit Sicherheit die gesamte Forstwirtschaft stärken werden. Kleine Initiativen, die die Bedingungen vor Ort und die jeweiligen Probleme der Eigentümer und Bauunternehmen berücksichtigen, können die Holzmobilisierung voranbringen. Im nächsten Schritt würden wir dann die erfolgreichsten Initiativen fördern und im größeren Maßstab auch auf andere Orte ausweiten“, erklärt Schreiber. In ihrem Abschlussbericht schreiben die Projektpartner, dass die „Lehren, die wir aus der Entwicklung und Umsetzung unseres Projekts gezogen haben, sowie die Veränderungen und Errungenschaften bei den Beteiligten für viele, die an der Holzmobilisierung in ganz Europa mitarbeiten, von Nutzen sein werden.“ Das SIMWOOD-Informationssystem wird weiter wachsen und damit diese breite Mobilisierung möglich machen. Bis es soweit ist, werden 2018 und 2019 Modellstudien zum Potenzial der Holzmobilisierung veröffentlicht. „Die Arbeiten haben gezeigt, wie schwer es ist, diesen wichtigen Teil der europäischen Bioökonomie überhaupt zu quantifizieren, und jetzt können sie hoffentlich dazu beitragen, dass die Qualität besser und die Daten vereinheitlicht werden“, sagt Schreiber. Die meisten Teams der SIMWOOD Pilotprojekte werden die Projektinitiativen weiterführen und sogar in größerem Maßstab an weiteren Orten anwenden. In England und Schottland zum Beispiel wurden bereits Projekte gestartet, die die Ergebnisse aus SIMWOOD umsetzen und einer größeren Gruppe von Beteiligten der Forstwirtschaft zugänglich machen wollen.

Schlüsselbegriffe

SIMWOOD, Wälder, Holz, Europa, Holzmobilisierung, Forstwirtschaft, Holzmarkt, Informationssystem

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