Vereinigtes Königreich richtet Stotterbibliothek ein
Ein britisches Forscherteam hat eine einzigartige, internetbasierte Stimmsammlung mit Stotterbeispielen eingerichtet. Man hofft, dass die aus fast 150 Aufnahmen bestehende Sammlung, die über einen Zeitraum von zehn Jahren aufgenommen wurden, der Forschung über Sprachbehinderungen (von denen Millionen Menschen irgendwann in ihrem Leben einmal betroffen sind) neuen Antrieb gibt. Laut Projektleiter Professor Peter Howell vom University College London werden diese Datenbank und die daraus hervorgehenden Ergebnisse stotternden Menschen neue Hoffnung bringen. Tatsächlich stehen derzeit entmutigend wenige Informationen zu diesem Thema zur Verfügung. Professor Howell erklärte: "Forscher, die das Stottern untersuchen möchten, stehen vor einer wirklich beängstigenden Aufgabe. Sie müssen Fachkenntnisse erlangen, sich die geeignete Ausrüstung besorgen und eine administrative Struktur entwickeln, um Patienten zu lokalisieren sowie die Erlaubnis zur Untersuchung erhalten. Dann erst beginnt die eigentliche Forschung." "Sobald unsere Datenbank verfügbar ist, wird sie eine phantastische Motivation für diejenigen darstellen, die in diesem wichtigen Bereich forschen möchten", fügte er hinzu. Zu berühmten Persönlichkeiten, die unter Stottern litten, zählen Napoleon Bonaparte, Isaac Newton, Aristoteles, Marilyn Monroe, Winston Churchill und Charles Darwin. Das Wissenschaftlerteam nahm das Stottern von Kindern und Erwachsenen aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen und von unterschiedlicher Herkunft auf. Das Stottern beginnt typischerweise im Alter von drei bis fünf Jahren. Bei Studien wurde festgestellt, dass ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung stottert und dass Männer einen Anteil von 80 Prozent aller stotternden Erwachsenen ausmachen. Dank der vom Team zur Verfügung gestellten Daten steht Patienten in Zukunft eine genauere und persönlichere Beratung zum kontrollierten Umgang mit dem Stottern zur Verfügung.
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Vereinigtes Königreich