Johannes Paul II. spricht sich gegen das Klonen aus
Zwei Wochen nachdem britischen Wissenschaftlern als ersten Wissenschaftlern in Europa die Erlaubnis erteilt wurde, menschliche Embryos für medizinische Forschungszwecke zu klonen, verurteilte Papst Johannes Paul II. in einer Stellungnahme das menschliche Klonen als einen arroganten Versuch, die göttliche Schöpfung zu verbessern. In der Erklärung, die am 22. August für eine Konferenz prominenter katholischer Führungspersönlichkeiten in den Bereichen Kultur, Politik und Wirtschaft zum Thema Fortschritt herausgegeben wurde, warnte Johannes Paul II., dass der schnelle Fortschritt der Menschheit in Wissenschaft und Technologie drohe, die moralischen Werte in Vergessenheit geraten zu lassen. "Die in verschiedenen wissenschaftlichen und technischen Bereichen erzielten Ergebnisse werden von vielen von vornherein als akzeptabel betrachtet und verteidigt", erklärte er. "So wird man irgendwann davon ausgehen, dass alles, was technisch möglich automatisch auch ethisch einwandfrei ist." Die medizinische Forschung, so der Papst, solle jedoch nicht "Menschen gemäß einem Plan manipulieren, der arroganterweise als ein besserer als der des Schöpfers selbst betrachtet wird". "Der von Christus gelehrte Weg ist ein anderer. Es ist der Weg des Respekts für den Menschen", erklärte er, wobei er eine ethisch verantwortungsbewusste Wissenschaft forderte und insistierte, dass Fortschritte in der Forschung nicht zum Selbstzweck mutieren dürften. "Das Gefühl von Macht, das der technische Fortschritt im Menschen erweckt, ist hinreichend bekannt. [...] Der Versuch des Menschen, sich die Quelle des Lebens anzueignen, indem er mit dem menschlichen Klonen experimentiert, ist Beispiel genug", fügte er hinzu.