Vereinigtes Königreich richtet Netzwerk von Forschungsbibliotheken ein
Das Vereinigte Königreich soll die Verfahren, mit denen Forschungsdaten gesammelt, organisiert und archiviert werden, mithilfe eines neuen Netzwerks von Forschungsbibliotheken (Research Libraries Network - RLN) verändern. Das RLN wird die vier Hochschulförderungseinrichtungen des Vereinigten Königreichs (aus England, Nordirland, Schottland und Wales), die British Library, die Nationalbibliotheken von Schottland und Wales sowie acht Mitglieder der Forschungsräte Großbritanniens zusammenführen und sich mit dem Informationsbedarf von Forschern befassen. "Die an Universitäts- und Forschungsbibliotheken gestellten finanziellen, technologischen und organisatorischen Anforderungen sind hoch", erklärt der Higher Education Funding Council for England (HEFCE). "Sie umfassen den Übergang zur elektronischen Veröffentlichung, zunehmende Informationsmengen und -kosten, neue Modelle zur Veröffentlichung und Verbreitung von Forschungsergebnissen (z.B. offene Archive), das sich verändernde Verhalten der Forscher, massiver Anstieg des Volumens öffentlich finanzierter Forschung sowie staatliche Initiativen zur Förderung von Innovation und Technologietransfer." Das RLN wird folgende spezifische Aufgaben erfüllen: Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Anbietern von Informationen aus öffentlich finanzierter Forschung und den Nutzern dieser Informationen; Vorschlag und Koordinierung von Maßnahmen zur Befriedigung des wechselnden Bedarfs der Forscher; Ausübung der Funktion eines hochrangigen Befürworters von Forschungsinformationen sowohl innerhalb des Vereinigten Königreichs als auch auf internationaler Ebene. Zu Beginn wird sich die Arbeit jedoch voraussichtlich auf Machbarkeitsstudien und Marktforschung konzentrieren, wobei die Ergebnisse dieser ersten Untersuchungen das langfristige Programm genauer definieren werden. Lynne Brindley, Generaldirektorin der British Library, bezeichnete die Initiative als "wichtig und zeitgemäß". "Sie wird uns die Möglichkeit bieten, unsere Zusammenarbeit mit den wichtigsten britischen Forschungseinrichtungen zu verstärken, um Verständnis für den Bedarf aller Forscher zu entwickeln, nationale Print- und Digitalsammlungen in größtmöglichem Umfang zu schaffen und den Zugang zu Schlüsselressourcen zu verbessern", erklärte sie. Sir Howard Newby, Vorsitzender des HEFCE, ist der Ansicht, dass das RLN "die starke Position des Vereinigten Königreichs auf dem internationalen Forschungsmarkt festigen wird". Die Europäische Kommission hat kürzlich eine Studie über die Branche für wissenschaftliche Veröffentlichungen eingeleitet, die die Verbesserung des Zugangs zu veröffentlichten Forschungsinformationen sowie des Austauschs dieser Informationen zum Ziel hat. Im Rahmen der Studie sollen zudem Vorschläge erarbeitet werden, wie die Kommission durch eine Verbesserung der Bedingungen ihren Beitrag leisten kann.
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