Entwicklung des Überschwemmungsalarmsystems durch GFS-Zugang zu Echtzeit-Vorhersagedaten fortgeschritten
Die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission soll nach der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung einen Echtzeitzugang zu den Wettervorhersagen des ECMWF (European centre for medium range weather forecasts, europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen) bekommen. Die Daten sollen primär für die Entwicklung eines Überschwemmungsfrühwarnsystems verwendet werden. Jedes Jahr sterben etwa 100 Europäer bei Überschwemmungen. Zwischen 1998 und 2002 machten 100 große Überschwemmungen 43% aller Naturkatastrophen in Europa aus, forderten 700 Opfer, nahmen 500.000 Menschen ihre Heimat, und die versicherten wirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf mindestens 25 Milliarden Euro. Das neue Europäische Flutwarnsystem (EFAS) wird Überschwemmungswarnungen bis zu 10 Tage im Voraus geben können. Dies wird mittels des Einsatzes des "Gesamtvorhersagesystems" beim ECMWF erfolgen, das zweimal täglich 50 verschiedene 10-Tages-Vorhersageszenarien ausgibt. Mit diesen können Flussverhaltensszenarien simuliert werden. Die Wasserbehörden können dann die wahrscheinlich Betroffenen warnen und dafür sorgen, dass Verfahren und Systeme für das Krisenmanagement eingerichtet werden. Nach den Überschwemmungen an Elbe und Donau im August 2002 haben die Europäische Kommission und das Europäische Parlament ihre Unterstützung für die Entwicklung eines Überschwemmungsalarmsystems verstärkt, das die GFS seit 2000 entwickelt.