David Byrne: Bessere Gesundheit führt zu einer stabileren Welt
Die Bekämpfung von Armut, Krankheit und globalen Gesundheitsproblemen werde langfristig einen großen Unterschied für die weltweite Sicherheit machen, so David Byrne, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, auf einem europäischen Gesundheitsforum am 8. Oktober. Laut Aussage des Kommissars könnte die Gesundheit eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung einer progressiven Beziehung zwischen Europa und seinen weltweiten Partnern spielen. Die EU müsse sich daher bemühen, zu einem weltweit führenden Partner für Gesundheit zu werden. "Wir müssen nun die Erwartungen erfüllen und unsere Verantwortung wahrnehmen, um auf neue und effektive Art auf Frieden, Wohlstand und Sicherheit auf globaler Ebene hinzuarbeiten", erklärte Byrne. "Anstelle der altmodischen Ideologie von Kraft und Stärke muss Europa innovativere Wege der Zusammenarbeit mit seinen Partnern finden, um Konflikte zu vermeiden, Interdependenzen zu vertiefen sowie wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt zu erzielen. Indem die Verbesserung der globalen Gesundheit ins Zentrum unserer neuen außenpolitischen Agenda gestellt wird, können wir unsere internationalen Partnerschaften neu gestalten, die Ursachen für Instabilität bekämpfen und überzeugende Argumente für den praktischen Nutzen progressiver Politik finden", fügte er hinzu. Byrne forderte die EU auf, sich darauf zu konzentrieren, die weltweite Gesundheitskluft zu schließen, die Lebenserwartung zu erhöhen, die Säuglingssterblichkeit zu senken und die mütterliche Gesundheit zu verbessern. Er erinnerte auch daran, dass Europa bereits eine führende Rolle bei der Bekämpfung übertragbarer Krankheiten, der Etablierung medizinischer Versorgung durch Reduzierung der Armut sowie der Entwicklung lebenswichtiger klinischer Forschungsplattformen spielt. "Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern hart gearbeitet, um die Erklärung von Doha zum TRIPS-Abkommen und zur öffentlichen Gesundheit zu erreichen sowie den Zugang zu wichtigen Arzneimitteln in unterentwickelten Ländern zu erleichtern", fügte Byrne hinzu. "Allmählich lassen sich darin die ersten Umrisse einer kohärenten, übergreifenden, globalen Gesundheitsstrategie der EU erkennen." Byrne erklärte, dass die Europäische Kommission gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) daran arbeite, ein modernes globales Rahmenwerk einzurichten, um die Ausbreitung übertragbarer Krankheiten zu bekämpfen. Ferner stünden beide Organisationen kurz davor, die Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle, den weltweit ersten Vertrag über die öffentliche Gesundheit, abzuschließen. Bei der Erläuterung seiner Vision in Bezug auf die Gesundheit in zwanzig Jahren erklärte Byrne, dass es sich um eine Vision handele, "in der Politik, Geld und moderne Technologien auf eine gute Gesundheit abgestimmt sind und ein längeres, zufriedeneres und produktiveres Leben ermöglichen". Um diese ehrgeizige Agenda zur globalen Gesundheit weiterzuführen, so Dr. Byrne, sei es notwendig, dass alle Akteure mit den Regierungen, der Zivilgesellschaft, professionellen Organisationen sowie den im Gesundheitswesen beschäftigten Akteuren zusammenarbeiten.