Kommission fordert Analyse von Forschungsergebnissen, die auf BSE-Infektion bei einer Ziege hindeuten
Die Erkenntnisse eines französischen Forschungsteams, die auf das erste festgestellte Auftreten von BSE bei Ziegen hindeuten, wurden von der Europäischen Kommission an eine Expertengruppe übergeben. Zwar ist bekannt, dass bei Schafen und Ziegen transmissible spongiforme Enzephalopathien (TSE) auftreten können, doch äußern sich diese meist in Form von Scrapie. Die französischen Forscher haben nun eine TSE-Infektion im Gehirn einer Ziege nachgewiesen, die ihrer Aussage nach nicht von BSE zu unterscheiden ist. Wissenschaftler betrachten BSE bei Schafen und Ziegen schon seit langem als theoretisch möglich, bislang wurde eine solche Infektion jedoch noch nicht nachgewiesen. Eine Expertengruppe des Community Reference Laboratory in Weybridge, Großbritannien, wird nun die wissenschaftlichen Daten bewerten um festzustellen, ob diese tatsächlich auf BSE hindeuten. Doch selbst wenn BSE nachgewiesen wird, bedeutet dies kein Risiko für die öffentliche Gesundheit, da weder die Ziege noch die betreffende Herde in die Nahrungskette eingetreten sind. Die TSE wurde im Rahmen des EU-weiten Überwachungsprogramms festgestellt, mit dem verdächtigte TSE-Stämme in kleinen Wiederkäuern erkannt werden sollen. Über 140.000 Ziegen wurden seit April 2002 bereit getestet. Die infizierte Ziege machte bei der Schlachtung in Frankreich im Jahr 2002 einen gesunden Eindruck und wurde im Rahmen von Stichprobenprüfungen auf TSE getestet. Bei keinem anderen der 300 Tiere der betroffenen Herde konnte eine Infektion festgestellt werden. Die Kommission wird die Forschungsdaten des französischen Teams auch an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) weiterleiten. Auf der Grundlage dieser Daten und der Schlussfolgerungen des Community Reference Laboratory wird die EFSA dann entscheiden, ob die wissenschaftliche Risikobewertung im Hinblick auf Ziegen einer Überarbeitung bedarf.
Länder
Frankreich