Deutschland und GB besorgt über Mangel an Wissenschaftlern und Ingenieuren
In einem Bericht, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in Auftrag gegeben wurde, heißt es, dass Deutschland in naher Zukunft mit einem Mangel an Wissenschaftlern und Ingenieuren konfrontiert sein wird. Der Bericht, der der deutschen Zeitung Handelsblatt vorliegt, warnt, dass diese Sachlage "eine massive Gefahr für den Innovationsstandort Deutschland" darstellt. Obwohl die Studentenzahlen vor kurzem gestiegen sind, wird dies laut dem Bericht nicht die "Verrentungswelle" in diesem sensiblen Bereich ausgleichen, und die Zahlen reichen nicht einmal aus, um den Status quo zu erhalten. Nach dem Verfasser des Berichts, Hariolf Grupp vom Fraunhofer Institut für Innovationsforschung in Karlsruhe, ist das Problem spätestens dann unübersehbar, wenn die Konjunktur anzieht. Eines der Hauptprobleme ist laut dem Bericht der Rückzug der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aus Forschung und Entwicklung (F&E). In den USA trieben gerade die kleineren Unternehmen die Spitzentechnologien in der Informations- und Kommunikationsbranche (IT), der Biotechnologie und Pharmazie voran, in denen die USA insgesamt vor Deutschland rangiere. Um Forschung und Entwicklung (F&E) in Deutschland zu fördern, empfiehlt der Bericht der Bundesregierung dringend, über Steuervergünstigungen nachzudenken. Nationen wie Frankreich und Großbritannien hätten hier massiv aufgestockt, Japan den Steuerbonus jüngst sogar verzehnfacht, berichtet Co-Autor Georg Licht vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. "Deutschland hingegen ist eines von nur drei Ländern der alten EU-15, das F&E nicht steuerlich fördert", so Licht. Trotz seiner blühenden Wirtschaft, so warnt Patricia Hewitt, die britische Ministerin für Handel und Industrie, befindet sich Großbritannien in einer ähnlich misslichen Lage. Anlässlich des Starts des Fünfjahresplans des Ministeriums für Handel und Industrie (DTI) am 17. November erklärte die Ministerin, dass Großbritannien mehr fähige Köpfe aus dem Ausland braucht, wenn es der zunehmenden wirtschaftlichen Herausforderung von Ländern wie Indien und China begegnen will. Großbritannien will Vorschläge für die Anwerbung unternehmerischer Talente und akademischer Fachleute aus der ganzen Welt machen, so Patricia Hewitt. Darüber hinaus verkündete sie, dass die britische Regierung eine umfassende Politik für die Anerkennung ausländischer Zeugnisse auf den Weg bringen wird, um ausländische Mathematiker oder Wissenschaftler aus anerkannten Universitäten anzuziehen und zu binden.
Länder
Deutschland, Vereinigtes Königreich