UN-Vertrag über das Klonen von Menschen erweist sich als unerreichbar
Diplomaten bei den Vereinten Nationen haben offensichtlich ihre Versuche aufgegeben, einen Entwurf für einen verbindlichen Vertrag gegen das Klonen von Menschen zu Fortpflanzungszwecken auszuarbeiten. Als Grund wird angegeben, dass es nicht gelang, sich über die Streitfrage des Verbots oder Zulassens des therapeutischen Klonens zu Forschungszwecken zu einigen. Statt dessen werden sich die Bemühungen des Rechtsausschusses der UN nun darauf konzentrieren, Einigung über eine nicht verbindliche Erklärung zu erzielen, die beide Seiten zufrieden stellt. Der belgische Diplomat Marc Pecsteen, der an den Gesprächen beteiligt war, erklärte: "Die internationale Gemeinschaft ist derart geteilter Meinung über diese Frage, dass einfach kein Vertrag möglich ist. Daher hoffen wir, in einer Erklärung recht allgemeine Formulierungen zu finden, mit denen wir alle leben können." Die Mitgliedsländer haben sich darauf geeinigt, als Ausgangspunkt für die im kommenden Februar beginnenden neuen Gespräche einen von Italien vorgeschlagenen Erklärungsentwurf zu nehmen. "Nicht, dass es einen Konsens über den Text Italiens gäbe", so Marc Pecsteen, "es gibt lediglich einen Konsens darüber, diesen Text als Grundlage [für weitere Gespräche] zu nehmen." Doch die Nationen haben bereits mit Vorgesprächen begonnen. In dem vorgeschlagenen Text Italiens werden die Länder aufgefordert, "jeglichen Versuch der Schaffung menschlichen Lebens durch Klonen und jegliche Forschungen mit diesem Ziel zu verbieten". Belgien, das jedoch ein Verbot des menschlichen Klonens zu therapeutischen Zwecken ablehnt, wendet sich gegen den Begriff "menschliches Leben" und argumentiert, dass dies als ein Verbot jeglicher Formen des Klonens fehlinterpretiert werden könnte. Selbst wenn man sich schließlich auf den Wortlaut der Erklärung einigen kann, wird das letztendliche Dokument die Staaten nur ermutigen, Gesetze gemäß ihrer eigenen Position zu verabschieden. Associated Press zitiert einen nicht genannten US-Diplomaten mit den Worten: "Wir hoffen auf ein Ergebnis, das alle zufrieden stellt, dass also die Würde des Menschen gewahrt bleibt, der Wortlaut aber allen Parteien entgegen kommt."
Länder
Belgien, Vereinigte Staaten