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Inhalt archiviert am 2023-01-20

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Wissenschaft signalisiert Hoffnung im Kampf gegen Krankenhausinfektion MRSA

Führende internationale Wissenschaftler kamen am 15. Dezember in London, Vereinigtes Königreich, zusammen, um zu untersuchen, wie die Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung in klinische Lösungen zur Bekämpfung der Krankenhausinfektion MRSA umgesetzt werden können. Nach Anga...

Führende internationale Wissenschaftler kamen am 15. Dezember in London, Vereinigtes Königreich, zusammen, um zu untersuchen, wie die Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung in klinische Lösungen zur Bekämpfung der Krankenhausinfektion MRSA umgesetzt werden können. Nach Angaben des National Audit Office (Rechnungshof des Vereinigten Königreichs) sterben in Großbritannien jährlich bis zu 5.000 Menschen an MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus). Zudem wird vermutet, dass dem Gesundheitssystem jährlich Kosten in Höhe von etwa 1,5 Milliarden Euro durch Krankenhausinfektionen entstehen. MRSA steht mittlerweile für alle Stämme des Staphylococcus-Bakteriums, die eine Resistenz gegenüber einem oder mehreren herkömmlichen Antibiotika entwickelt haben. Die Schlussfolgerungen, zu denen die Forscher auf dem Wissenschaftsgipfel gekommen sind, werden sich auf die Mittelzuweisung der britischen Regierung in Höhe von etwa 4,5 Millionen Euro für Forschung im Bereich Krankenhausinfektionen auswirken. Wissenschaftler aus den Niederlanden und Kanada trafen mit ihren Kollegen aus Großbritannien zusammen, um über neue Diagnoseansätze zu sprechen und die Übertragung der Infektion wissenschaftlich zu ergründen. Der britische Gesundheitsminister John Reid erklärte vor der Wissenschaftlerkonferenz: "Ich habe bereits gesagt, dass ich im Kampf gegen die Infektion nichts unversucht lassen werde. [...] Wenn wir MRSA wirksam bekämpfen wollen, ist dies nicht nur eine Frage der Hygiene - die Wissenschaft kann ebenfalls zur Bekämpfung dieser ständig mutierenden Infektion beitragen." Weiter erklärte er: "Wissenschaftliche Forschung ist in diesem Bereich von wesentlicher Bedeutung. Sie muss jedoch in praktische Anwendungen umgesetzt werden, die den Patienten in Form von Überwachung und Infektionsprävention zugute kommen." Ein britischer Wissenschaftler enthüllte mittlerweile etwas, das sich als ein entscheidendes Hilfsmittel für die effektive Kontrolle von MRSA erweisen könnte. Peter Hawkey vom Birmingham Heartlands Hospital hat einen diagnostischen Test entwickelt, mit dem Bakterien in nur zwei Stunden identifiziert werden können, was im Vergleich zu den derzeit üblichen Screening-Methoden, die zwei Tage dauern, sehr schnell ist. Mit dem neuen Test kann nicht nur ein bestimmter MRSA-Stamm identifiziert werden, sondern die Ärzte erhalten auch eine detaillierte Analyse seiner Genstruktur, so dass die Infektionsquelle leichter zu ermitteln ist. Der Test wurde bisher nur im Labor bewertet, weitere klinische Versuche sollen jedoch in 2005 beginnen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werden die Entscheidungsträger des Gesundheitswesens beschließen, ob die Tests umfassend eingeführt werden.

Länder

Vereinigtes Königreich