Vertreter der Weltbank plädiert für mehr Wissenschaft für Afrika
Der Vizepräsident der Weltbank für Afrika drängt darauf, dass die internationale Gemeinschaft die wissenschaftliche und technologische Kapazität in Afrika und in den Entwicklungsländern im Allgemeinen stärkt. Nach Aussage von Gobind Nankani ist dies ein "äußerst dringendes" Problem. In einem Bericht des Netzwerks für Wissenschaft und Entwicklung, SciDev.Net heißt es, dass die reichen Länder mehr Unterstützung leisten müssen, um das Wirtschaftswachstum in den weniger entwickelten Ländern zu beschleunigen und diese stärker dazu zu befähigen, eigene Lösungen für ihre Probleme zu entwickeln. In einem Interview mit SciDev.Net erklärte Herr Nankani, dass sich die Entwicklungshilfe für die armen Länder jährlich auf etwa 43 Milliarden Euro beläuft, von denen 15 Milliarden Euro in die technische Unterstützung fließen. Er meinte: "Wenn man einen Großteil davon in Stipendien umleiten könnte, wäre dies ein ungeheurer Beitrag zur Ausbildung von Fähigkeiten und somit einer ausgezeichneten Expertenbasis." Vermehrte Forschungsmöglichkeiten in den Universitäten der Entwicklungsländer könnten eine Rolle bei der Stärkung des Gesundheitswesens, der Verbesserung der Landwirtschaft und der Behandlung von Krankheiten spielen, fügte er hinzu und betonte, dass die armen Länder Bereiche ermitteln müssen, in denen sich die internationale Gemeinschaft an der Förderung ihrer wissenschaftlichen und technologischen Aktivitäten beteiligen könnte. Die Kommission für Afrika ist nach Ansicht von Herrn Nankani für den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt des Kontinents von äußerster Bedeutung. Die Kommission für Afrika ist ein internationales Gremium, das im Februar 2004 vom britischen Premierminister Blair ins Leben gerufen wurde, um sich mit wirtschaftlichen Fragen, Bildung, Konfliktlösung, Umwelt, HIV/Aids und Governance zu befassen. Bei ihrer Einrichtung erklärte Blair, die Kommission würde "Afrikas Vergangenheit Gegenwart und Zukunft mit neuen Augen betrachten" und eine "umfassende Bewertung" der Lage in Afrika vornehmen und beurteilen, was in der Vergangenheit funktioniert hat und was nicht, um Wege zu erarbeiten, wie die Entwicklungshilfe am ehesten den Bedürfnissen in Afrika entsprechen kann. Tony Blair hat auch versprochen, den britischen Doppelvorsitz in der EU und in der G8 im Jahr 2005 dafür zu nutzen, Afrika ganz oben auf die Tagesordnung zu stellen. Bei der Entwicklung von Wissenschaft und Technologie in Afrika ist es nach den Worten von Herrn Nankani gegenüber SciDev.Net wichtig, die Notwendigkeit eines regionalen Ansatzes zu erkennen, da die Einrichtung hochkarätiger Forschungszentren sehr kostspielig ist. Nankani erklärte, dass die Weltbank dieses Thema durch ihre Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union angeht, um bei der Konzeption und Mobilisierung von Mitteln für das Mandela-Institut für Wissenschaft und Technologie behilflich zu sein. Dies wird in Institutionen in vier Bereichen des Kontinents, nämlich in Süd-, Zentral-, Ost- und Westafrika, eingerichtet.
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