OECD verzeichnet erhöhte Ausgaben für FuE und legt die Prioritäten für die Zukunft dar
Der jüngste Ausblick zu "Wissenschaft, Technologie und Industrie" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) weist auf steigende Investitionen ihrer Mitgliedstaaten in die Forschung hin und nennt drei Herausforderungen für die Zukunft. Die OECD führt die erhöhten Forschungsausgaben ihrer Mitglieder darauf zurück, dass "die Notwendigkeit der Investition in Forschung und Entwicklung als Mittel zur Ankurbelung der Wirtschaft und für die Beibehaltung der Wettbewerbsfähigkeit angesichts der raschen Zunahme der Fähigkeiten in Ländern wie China und Israel ernster genommen wird". China hat nämlich seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) zwischen 1995 und 2002 von 0,6 Prozent auf 1,2 Prozent des BIP verdoppelt. Im selben Zeitraum hat Israel seine Ausgaben von 2,74 Prozent auf 4,72 Prozent des BIP aufgestockt. Zwar wurden die Investitionen in die Forschung innerhalb der OECD zwischen 1995 und 2002 gesteigert, doch die Größenordnung dieses Wachstums mit einem Anstieg von 2,09 Prozent auf 2,26 Prozent des BIP war moderater. Dies ist knapp weniger als der Höchststand im Jahr 2001 mit 2,28 Prozent. Eine Reihe von Ländern - vor allem innerhalb der Europäischen Union - hat sich langfristige Ziele für die Steigerung der Ausgaben für FuE gesetzt. Die Staats- und Regierungschefs einigten sich im Jahr 2002 auf eine Anhebung der Forschungsinvestitionen bis 2010 auf 3 Prozent des BIP. Einige Länder, darunter Deutschland, haben sich diesem Ziel weiterhin verschrieben, während andere sich andere Ziele angesichts dessen, was sie für realisierbar halten, gesetzt haben. Österreich strebt bis 2006 das Ziel von 2,5 Prozent des BIP an, während Großbritannien hofft, dies bis 2014 verwirklichen zu können. Außerhalb von Europa, aber innerhalb der OECD möchte Kanada zu den besten fünf Investoren in FuE zählen, und Korea will seine Investitionen zwischen 2003 und 2007 verdoppeln. Im Ausblick zu "Wissenschaft, Technologie und Industrie" heißt es, dass sich die OECD-Länder für eine Nutzung der höheren Investitionen einer Reihe von Herausforderungen stellen müssen, nämlich mehr Investitionen im Dienstleistungsbereich, optimale Nutzung der multinationalen Unternehmen und Reformierung des öffentlichen Forschungssystems. Zur Stärkung des Dienstleistungssektors, in dem Innovation weniger praktiziert wird als bei der Produktion, drängt die OECD die Regierungen, die Verbindungen zwischen Dienstleistungsunternehmen und öffentlichen Forschungsinstitutionen zu stärken. Ferner empfiehlt sie, die Forschung stärker auf die Erfüllung der Bedürfnisse bestimmter Dienstleistungsindustrien auszurichten und den Dienstleistungsunternehmen zu helfen, die Technologie effizienter einzusetzen. Viele Länder könnten von Initiativen lernen, die, so heißt es in dem Bericht der OECD, von Dänemark, Finnland, Irland und Norwegen auf den Weg gebracht wurden. Die OECD weist auf die Vorteile hin, die sich aus ausländischen Tochtergesellschaften nutzen lassen, und fordert die Regierungen auf, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um von der Globalisierung zu profitieren. Unter anderem sollten sie die Attraktivität ihrer Länder für ausländische Investoren verbessern und die Beziehungen zu FuE-Institutionen in anderen Ländern stärken. Die Reform der öffentlichen Forschungssysteme hat in einigen Ländern bereits begonnen, aber nach Aussage der OECD kann noch mehr getan werden. Dänemark, Japan und die Slowakei haben ihren Universitäten mehr Selbständigkeit gegeben und es ihnen leichter gemacht, eng mit der Industrie zusammenzuarbeiten. Norwegen und die Schweiz haben den Besitz und die Vermarktung von geistigen Eigentumsrechten durch staatliche Forschungsinstitutionen gefördert. Finnland und Island bereiten eine ähnliche Gesetzgebung vor.