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Schnellere und effizientere Erreichbarkeit von Rettungsdiensten

Facebook, Skype und Twitter – dies sind nur einige der Dienste, die den meisten Europäern zur Verfügung stehen. Aber viele Rettungsdienste, die den Zugang zu einer breiten Palette von internetbasierten Kommunikationsdiensten am dringendsten benötigen, nutzen immer noch altmodische Telekommunikationstechnologien. Das EMYNOS-Projekt wollte diese Lücke schließen.

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Der Rahmen von EMYNOS ermöglicht die Nutzung von Text, Audio und Video sowie das Absetzen von Notrufen über uneinheitliche Vorrichtungen wie PC, Fernseher, mobile Geräte, AAC und haptische Geräte. Dr. Yacine Rebahi, leitender Forscher, erklärt: „Einige der gegenwärtigen Einschränkungen sind die teilweise mediale Unterstützung und die fehlende Integration von Sozialen Medien. Derzeit werden nur Sprachanrufe und manchmal SMS akzeptiert. Es gibt keine erweiterten Funktionen, wie z. B. eine genaue Anruferlokalisierung. Der Einsatz eines analogen Modems stellt eCall-Dienste mit begrenzten Daten zur Verfügung. Das sind nur einige der Nachteile, mit denen wir uns befasst haben.“ EMYNOS hat eine Plattform entwickelt, die es Menschen ermöglicht, Notrufe nicht nur mit „ihrer Stimme“, sondern auch mithilfe von Multimedia abzusetzen. Dies bedeutet, dass jemand einen Videoanruf tätigen oder eine SMS an eine Notrufzentrale senden und eine sofortige Antwort erhalten kann. Das Projekt berücksichtigte auch eine Vielzahl weiterer Funktionen, wie z. B. die Identifizierung von Notrufen, die Konfiguration des Anruferstandorts, die Weiterleitung zur am besten geeigneten oder nächstgelegenen Notrufzentrale, die Visualisierung von Standortinformationen, die Übertragung von Sensordaten und den Schutz vor Fehlanrufen. Echtzeittext – direkte Antwort Ein Instrument, auf das sich das Projekt konzentrierte, war die Echtzeit-Textkommunikation (real time text, RTT), bei der die Nachricht dem Empfänger zeichenweise angezeigt wird. „Normalerweise“, erklärt Dr. Rebahi, „schreibt man eine Nachricht und schickt sie dann ab. In einer Notsituation, in der keine Zeit vergeudet werden sollte, wäre es jedoch besser, wenn das Callcenter jeden Buchstaben, den man schreibt, genau in diesem Moment sehen könnte, anstatt darauf warten zu müssen, dass der gesamte Text gesendet wird.“ RTT bietet auch ein Kommunikationsmittel, wenn ein mündlicher Dialog nicht möglich oder ausreichend ist, z. B. wenn der Anrufer hör- oder sprachbehindert ist. Klare Standortbestimmung EMYNOS weist auch darauf hin, dass neben der Geschwindigkeit der Übermittlung der Nachricht natürlich auch der Standort des Anrufers lebenswichtig ist. Wenn ein Smartphone im Freien benutzt wird, wird der Standort über GPS übertragen. Innerhalb eines Gebäudes kann das System ausfallen, weshalb EMYNOS an einer WiFi-basierten Lösung arbeitete, um Anrufer zu verfolgen, wenn GPS-Signale nicht mehr funktionieren. Für ein breites Bevölkerungsspektrum Die Erweiterung der Möglichkeiten, die es einer Person erlauben, schnell mit Rettungsdiensten in Kontakt zu treten, kann auch für die wachsende alternde Bevölkerung Europas von Vorteil sein. „Besonders ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten könnten von den Notrufsystemen der nächsten Generation profitieren. Nehmen wir nur einmal an, dass einige von ihnen Geräte verwenden, die ihre Gesundheit überwachen. In diesem Fall könnten die Gesundheitssensoren den Rettungsdiensten den Status der älteren Menschen übermitteln“, so Dr. Rebahi. Er führt das Beispiel einer älteren Person an, die unabhängig zu Hause lebt und deren Gesundheit durch Sensoren überwacht wird. Wenn diese Person fällt, wird ein automatischer Notruf in der nächstgelegenen Zentrale ausgelöst. Die Rettungsdienste könnten die Lebensparameter der Person sehen und müssten sich nicht erst mit ihr unterhalten, bevor sie das am besten geeignete medizinische Team entsenden. Auch behinderte Menschen würden profitieren. „Die meisten der derzeitigen Notrufsysteme haben bereits Alternativen zu Sprachanrufen umgesetzt. Diese beschränken sich jedoch hauptsächlich auf die Unterstützung von Menschen mit Hör- und Sprachbehinderungen. Die bisher verwendeten Lösungen bieten beispielsweise keinen Zugang zu Notrufen für Nutzer mit anderen Behinderungen an“, sagt Dr. Rebahi. Dies ist besonders wichtig, wenn es um Menschen geht, die nicht sprechen können oder aufgrund ihrer körperlichen Behinderung nicht in der Lage sind, einen Computer oder ein Mobiltelefon von Hand zu benutzen. Es betrifft auch Menschen mit Sehbehinderungen. Viele Menschen mit Behinderungen nutzen ebenfalls Hightech-Geräte oder -Anwendungen, um ihr tägliches Leben zu verbessern. Einige dieser Produkte können erweitert werden, um Notrufe oder Notrufmitteilungen abzusetzen. Aus diesen Gründen hat das Projekt die EMYNOS API für Assistenztechnologien entwickelt. Jede dieser Personengruppen benötigt individuelle, maßgeschneiderte Lösungen, um ihre Behinderungen zu überwinden. Dr. Rebahi: „Die Nutzung der Möglichkeiten bestehender internetbasierter Kommunikationsplattformen zur Unterstützung von Rettungskräften und Bürgern ist ein logischer Schritt, der gerade durch die Arbeit von EMYNOS vorangetrieben wurde.“

Schlüsselbegriffe

EMYNOS, NG112, Rettungsdienste, ESInet, Standort, eCall, Social Media, SIP, IMS, Menschen mit Behinderungen, AAL

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