Junge KMU im Biotechnologiebereich sollen bei Innovation unterstützt werden
Die Europäische Kommission finanziert eine Initiative, mit der Hindernisse für junge Biotechnologieunternehmen, die an den Forschungsrahmenprogrammen der EU teilnehmen möchten, minimiert werden sollen. Das Programm trägt den Namen NATIBS (New approaches and tools for incubated biotech SMEs (small and medium sized enterprises)) und zählt zu einer Reihe von Maßnahmen im Rahmen der Aktion Wirtschaftliche und Technologische Intelligenz (WTI), die unter dem Programm 'Spezielle Hilfsmaßnahmen für KMU' des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert werden. Mithilfe der Maßnahmen sollen innerhalb von KMU Innovationen gefördert und Informationen über wissenschaftliche Entwicklungen verbreitet werden. Außerdem zählt die Förderung von Best Practice zu den Zielen der WTI-Maßnahmen. Für junge Biotechnologieunternehmen ist die Herausforderung, sich in einem der schnellstwachsenden Bereiche des Hightechhandels zu etablieren, meist völlig ausfüllend, so dass die Teilnahme an den EU-Rahmenprogrammen keine hohe Priorität darstellt. Die Vorteile einer Teilnahme am RP6 in Bezug auf den Zugang zu neuem Wissen und die daraus resultierenden Innovationen könnten jedoch ein ausschlaggebender Faktor sein, um das Überleben eines Jungunternehmens sicherzustellen. Ein wesentliches Abschreckungsmittel für die Teilnahme am RP6, insbesondere im Falle von KMU mit keinerlei vorausgehender Erfahrung in der EU-Kollaborativforschung, ist die Komplexität des Vorschlagsverfahrens. Weitere administrative Hürden sind ebenfalls abschreckend. Die Kommission hat daher beschlossen, maßgebliche Unterstützung anzubieten, da junge Biotechnologieunternehmen ihrer Ansicht nach ohne diese Unterstützung voraussichtlich nicht an RP6-Projekten teilnehmen oder diese initiieren werden. Das NATIBS-Konsortium vereint neun Partner aus sechs Ländern - Frankreich, Deutschland, Estland, Spanien, Israel und Schweden. Es setzt sich aus sieben erfahrenen Gründerzentren im Biotechnologiebereich und zwei weiteren Partnern zusammen, die die Koordinierungseinheit bilden. Das NATIBS-Konsortium wird im Rahmen seiner Kernaufgabe, die Teilnahme der Unternehmen am RP6 zu fördern, über seine Website und einen Newsletter die Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten und Tätigkeitsbereiche innerhalb der EU-Forschungsprogramme lenken. Außerdem unterstützt es den Bewerbungsprozess durch das Erarbeiten von Vorschlägen und die Partnersuche. Darüber hinaus werden die Partner jedoch auch Technologie- und Strategieaudits in den Biotech-KMU durchführen, um die Marktbedingungen zu beurteilen und dazu beizutragen, diese Unternehmen in Richtung der Forschungs- und Innovationsmöglichkeiten zu orientieren. Die in den Audits erhaltenen Informationen werden verwendet, um in Zusammenarbeit mit einer weiteren WTI-Initiative (TALENT SCOUT), die sich mit etablierteren Biotech-Unternehmen befasst, einen Best Practice-Bericht für die Kommission zu verfassen. Einer der Gründe, warum die NATIBS-Partner zuversichtlich sind, dass sie ihr Ziel, junge Biotech-Unternehmen dem RP6 näher zu bringen, erreichen werden, ist, dass die meisten dieser Unternehmen angesichts ihrer wirtschaftlichen Ursprünge bereits über eine starke Forschungskultur verfügen. Wenn das Ziel erreicht werde, komme dies nicht nur den KMU selbst zugute. Der gesamte europäische Biotechnologie-Sektor werde von der stärkeren Integration innovativer kleiner Unternehmen in das RP6 profitieren, erklären die Partner, da die neuen Ideen und Kenntnisse dieser Unternehmen auf diese Weise viel früher in die europäischen Forschungsbemühungen einfließen können, als es andernfalls der Fall gewesen wäre.
Länder
Deutschland, Estland, Spanien, Frankreich, Israel, Schweden