Schweden plant 'umfassendstes medizinisches Projekt' seit dem Humangenom
Forscher des schwedischen Karolinska-Instituts planen eine internationale Initiative, um die Beziehungen zwischen Gesundheit, Genen und Lebensstil zu erfassen. Ihrer Aussage nach könnte es sich hierbei um eines der 'umfassendsten medizinischen Projekte seit der Entschlüsselung des menschlichen Erbguts' handeln. Über die Initiative mit dem Arbeitstitel 'LifeGene' werden bereits Gespräche mit führenden Wissenschaftlern aus den USA, Großbritannien, Singapur und Norwegen geführt. Ziel des Projekts soll die Kombination der neuesten Fortschritte in der Biotechnologie mit Informationen über den Lebensstil von Einzelpersonen sein, so dass eine 'Wissensbank' entsteht, die Forschern, Behörden und Entscheidungsträgern neue Daten über die Ursachen sowie die Prävention von Krankheiten liefert. Der Schwerpunkt des Projekts, so die schwedischen Forscher, seien sowohl Krankheiten, an denen vor allem ältere Menschen erkranken, wie z.B. Krebs oder Herzerkrankungen, als auch Krankheiten, die die jüngere Bevölkerung betreffen, einschließlich Infektionen, Asthma, Allergien und Fettleibigkeit. Durch die Kombination der biologischen Informationen mit Daten zum Lebensstil der betroffenen Personen soll mithilfe des LifeGene-Projekts ein größeres Verständnis der Wechselwirkung zwischen Erblichkeit, Lebensstil und Umwelt mit Bezug auf die häufigsten Krankheiten erreicht werden. Der Umfang der erforderlichen Informationen zu Krankheitsbildern und Lebensstilfaktoren erfordert die Eingabe der Daten sehr vieler Einzelpersonen, und obgleich Schweden in dieser Hinsicht als vorbildlich gilt, kann kein einzelnes Land die Ziele des LifeGene-Projekts allein erreichen. John Potter vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle erklärte jedoch bereits: 'Schwedens einzigartige Infrastruktur bedeutet, dass wir die Verpflichtung und die Verantwortung haben, an solchen Initiativen mitzuwirken.'
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