Europäische Kommission stellt politischen Entscheidungsträgern mit Online-Instrument wissenschaftliche Unterstützung bereit
Die Europäische Kommission hat ein elektronisches Netz in Betrieb genommen, durch das politische Entscheidungsträger leichter Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen erhalten sollen. Außerdem soll mit dem neuen Netz die wissenschaftliche Debatte zwischen verschiedenen Abteilungen der Wissenschaftsgemeinschaft gefördert werden. SINAPSE (scientific information for policy support in Europe - wissenschaftliche Informationen zur Unterstützung der Politik in Europa) dient als interaktive Bibliothek wissenschaftlicher Stellungnahmen und Gutachten sowie als Frühwarnsystem für ein besseres Erkennen potenzieller Krisen, beispielsweise in Zusammenhang mit der Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit. "Ich setze mich nachdrücklich dafür ein, politischen Entscheidungsträgern auf EU-Ebene wie auch auf nationaler Ebene die besten und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen", so der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik. "Mit SINAPSE verfügen wir meiner Meinung nach über ein wirksames Instrument für den Zugang zu [diesem] Fachwissen in Echtzeit. Wenn uns dies gelingt und wenn die Wissenschaftler und ihre Einrichtungen dieses Netz schließlich ganz selbstverständlich als Instrument nutzen, bin ich davon überzeugt, dass wir eine Annäherung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft herbeiführen können." "Ich möchte all jene ermutigen, die zu den Zielen von SINAPSE beitragen können, sich möglichst umgehend zu registrieren, sodass das System so schnell wie möglich voll funktionieren kann", so Potocnik weiter. Wie die Kommission erläutert, werden wissenschaftliche Fachkenntnisse mehr und mehr zu einem kritischen Element in der Festlegung, Umsetzung und Bewertung öffentlicher Politiken. Um sicherzustellen, dass objektive Entscheidungen auf der Grundlage fundierter wissenschaftlicher Ergebnisse getroffen werden, wird SINAPSE ein Instrument für die Kommission darstellen, mit dem die Wissenschaftsgemeinschaft zu Themen, die bedeutende Auswirkungen auf ganz Europa haben können, konsultiert werden kann. Mehr als 150 Einrichtungen, Universitäten und Einzelpersonen haben sich bereits für eine Eintragung in den "Gelben Seiten für wissenschaftliche Beratung", wie die Kommission das Instrument nennt, gemeldet. Somit startet die Initiative sehr erfolgreich. Das System sammelt in ganz Europa und anderswo erstellte wissenschaftliche Stellungnahmen und Gutachten. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, die für sie interessanten Bereiche festzulegen, und werden automatisch benachrichtigt, sobald ein neues Dokument in diesem Bereich in das System aufgenommen wurde. Die Anwender können darüber hinaus über eine Suchmaske feststellen, ob in einem spezifischen Bereich bereits Forschungsarbeiten durchgeführt wurden. SINAPSE bietet also nicht nur wissenschaftliche Unterstützung, sondern vermeidet auch eine unnötige doppelte Ausführung von Forschungsarbeiten.