Tschechische Republik möchte Innovation fördern
In Übereinstimmung mit dem jüngsten Bericht von Eurochambres (die europäischen Handelskammern), der betonte, dass Innovation der einzige Weg für die Volkswirtschaften der EU ist, mit den Emerging Markets in Asien zu konkurrieren und langfristiges Wachstum aufrechtzuerhalten, hat die Tschechische Republik eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung von Investitionen in den Bereichen Forschung und Entwicklung (F&E) ergriffen. Die Regierung hat außerdem bekannt gegeben, dass sie zukünftig F&E zu einer Priorität für die Wirtschaft machen werde und somit plane, weitere Maßnahmen umzusetzen. Im Dezember verabschiedete die tschechische Regierung eine Änderung des Einkommensteuergesetzes, die eine Bestimmung enthält, die Unternehmen zu Investitionen in F&E ermuntern soll, indem sie die Möglichkeit haben, die Ausgaben für F&E zu 100 Prozent von der Steuer abzusetzen. Neben der Änderung hat die Regierung angekündigt, dass sie beabsichtige, die Körperschaftssteuer von 28 Prozent auf 24 Prozent im Jahr 2006 zu senken. Darüber hinaus hat das Land die staatliche Finanzierung für F&E im Staatshaushalt für 2005 um zwölf Prozent erhöht. "F&E ist so wichtig für jedes Land, da Forschung und Entwicklung in modernen Volkswirtschaften langfristig vielleicht der wichtigste Motor für Wirtschaftswachstum ist", so David Hofman, Berater des Vizepremiers für Wirtschaft Martin Jahn, gegenüber der Prague Post. "Es erfolgt ein weltweiter Übergang zu Dienstleistungen und Produkten mit höherem Mehrwert und es gibt keine Möglichkeit, ohne Innovation weiterzukommen", fügte er hinzu. Die tschechische Regierung muss der Katalysator für F&E sein, da diese vom Privatsektor, der nicht gewillt ist, zu investieren, als riskant angesehen wird, so Hofman. Der Vizepremier Jahn, der seine Aufmerksamkeit auf F&E als eine der fünf Säulen der Strategie für Wirtschaftswachstum des Landes bis 2013 konzentrierte, war der Initiator der jüngsten F&E-Maßnahmen. Da sich die Produktionskosten in Asien auf einen Bruchteil der Kosten in der EU belaufen, sind weitere innovative Maßnahmen erforderlich, um das Wachstum aufrechtzuerhalten. Die Tschechische Republik hat bereits ihre Strategie der Konzentration auf zwei langfristige Ziele bekannt gegeben: das Ziel von Lissabon und den Übergang der F&E-Finanzierungsverantwortlichkeiten vom öffentlichen auf den privaten Sektor. Während das Ziel von Lissabon die Zielsetzung der EU-Länder umfasst, bis 2010 drei Prozent ihres BIP in F&E zu investieren, investiert die Tschechische Republik derzeit lediglich 16,5 Milliarden KC (548 Millionen Euro), weniger als ein Prozent ihres BIP. Jahns Wachstumsstrategie besteht daher in der Erhöhung dieser Zahl auf das EU-Ziel. Das zweite langfristige Ziel besteht in der Konzentration der Regierungsmittel auf F&E-Projekte mit Realwelt-Anwendungen und dem Übergang der Verantwortung hierfür auf CzechInvest, die Agentur für Investitionen und Wirtschaftsentwicklung des Ministeriums für Industrie und Handel. Eine Entscheidung darüber, ob die Regierung der Agentur mehr Kompetenzen verleihen wird, wird bis Ende des Monats erwartet. Man ist der Ansicht, dass ein Übergang der Verantwortung ermöglichen würde, dass die Finanzierungsmittel in stärker zielorientierte Projekte mit Realwelt-Anwendungen fließen anstatt die Form von Blankoscheck-Beiträgen für öffentliche Einrichtungen anzunehmen.
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