Norwegen ergreift praktische Maßnahmen zum Erreichen des Ziels von Barcelona
In einem neuen Weißbuch mit dem Titel "Verpflichtung zur Forschung" hat die norwegische Regierung die praktischen Maßnahmen herausgestellt, die sie ergreifen wird, um die Gesamtinvestitionen in die Forschung bis 2010 auf drei Prozent des BIP zu erhöhen. Die Regierung erkennt, dass der erste Schritt in diesem Verfahren darin bestehen wird, die öffentlichen Forschungsinvestitionen auf ein Prozent des BIP zu erhöhen, wie in den Zielen von Barcelona festgelegt. In diesem Zusammenhang geht aus dem Weißbuch hervor, dass der Norwegian Fund for Research and Innovation (Norwegischer Fonds für Forschung und Innovation) im Jahr 2006 zusätzlich 16 Milliarden NOK (1,7 Milliarden Euro) erhalten wird, wodurch das Gesamtkapital des Fonds auf 50 Milliarden NOK (6 Milliarden Euro) erhöht wird. Um zwischenzeitlich eine Erhöhung privater Finanzierungsmittel für die Forschung anzuregen, heißt es in dem Weißbuch, dass Zuweisungen für die Grundlagenforschung von Unternehmen oder Einzelpersonen von mehr als fünf Millionen NOK (600.000 Euro) weitere 25 Prozent ihres Gesamtbetrags an öffentlichen Finanzierungsmitteln erhalten werden. Weitere Maßnahmen zur Förderung industrieller Forschungsinvestitionen umfassen die Einrichtung von Zentren für forschungsgetriebene Innovation, die Schaffung eines Systems, in dessen Rahmen Industriewissenschaftler auf Doktortitel hinarbeiten, Unternehmersubventionen für Forscher, die ihre Ideen vermarkten möchten, und die Einrichtung neuer regionaler Innovationszentren. Das Weißbuch stellt auch drei allgemeine vorrangige Themenbereiche für die norwegische Forschung bis zum Jahr 2010 heraus: Internationalisierung, Grundlagenforschung und Innovation. Als erstes hiervon werden der Regierung zufolge die nationalen Forschungsanstrengungen angesichts internationaler Entwicklungen bewertet und die Forschungszusammenarbeit mit der EU werde "weiterhin von entscheidender Bedeutung sein". Bereiche nationaler Forschungskompetenz und Weltklasseinfrastrukturen werden als Plattform für die internationale Zusammenarbeit genutzt sowie dazu, mehr ausländische Wissenschaftler nach Norwegen zu bringen. Die Grundlagenforschung wird durch eine Erhöhung der Mittel und durch qualitätsfördernde Finanzierungsmechanismen verstärkt und die Forschung in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Technologie wird besonderen Vorrang haben. Schließlich wird die Regierung Maßnahmen zur Förderung der Innovation verfolgen, insbesondere dadurch, dass die öffentlichen Finanzierungsmittel so verwendet werden, dass verstärkte Bemühungen seitens der Industrie ausgelöst werden. Neben diesen allgemeinen vorrangigen Themenbereichen wird die Regierung die Forschungsbemühungen auch auf die Bereiche Energie und Umwelt, Gesundheit, Meere, Lebensmittel und die drei Technologiebereiche Werkstoffe und Nanotechnologie, Biotechnologie und Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) konzentrieren. Dies stellt dem Weißbuch zufolge größtenteils eine Fortsetzung der derzeitigen Prioritäten in der norwegischen Forschung dar. Die norwegische Ministerin für Bildung und Forschung Kristin Clemet sagte, dass der Bericht "das ehrgeizige Ziel festsetzt, Norwegen zu einer führenden Forschungsnation zu machen. Das Erreichen dieser Ziele wird Anstrengungen seitens der Forscher und Forschungsumgebungen, der Behörden und der Industrie sowie der Gesellschaft insgesamt erfordern."
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