Staats- und Regierungschefs von sechs EU-Staaten fordern europäische digitale Bibliothek
In einem Schreiben an den amtierenden EU-Ratspräsidenten Jean-Claude Juncker und den Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso haben die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Polen und Ungarn vorgeschlagen, die Werke europäischer Bibliotheken in einer europäischen digitalen Bibliothek online zugänglich zu machen. Etwa 19 große europäische Bibliotheken unterstützen dieses Vorhaben, das als Reaktion auf die Ankündigung des Suchmaschinenbetreibers Google vom vergangenen Dezember zu verstehen ist, Bücher aus den Beständen von fünf führenden Forschungsbibliotheken digital zu scannen und diese online verfügbar zu machen. "Das kulturelle Erbe in den europäischen Bibliotheken ist in seinem Reichtum und seiner Vielfältigkeit beispiellos", heißt es in dem Schreiben der Staats- und Regierungschefs. Dieses Erbe könne den Platz, der ihm im Rahmen der Geographie des Wissens gebühre, jedoch nicht einnehmen, wenn es nicht digitalisiert und online bereitgestellt werden würde. Die sechs Staats- und Regierungschefs sind der Ansicht, dass die Anstrengungen koordiniert werden sollten. Sie bemerkten, dass viele Bibliotheken bereits dabei seien, Werke digital zu scannen. Die Ergebnisse sollten allerdings im Rahmen eines Online-Netzwerkes verfügbar gemacht werden, um "das zu Schaffen, was als europäische digitale Bibliothek bezeichnet werden könnte".
Länder
Deutschland, Spanien, Frankreich, Ungarn, Italien, Polen