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Inhalt archiviert am 2023-03-01

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Französischer Forschungsminister: Forschung ist das beste Mittel, um Europa zusammenzuschweißen

"Die wirtschaftliche, soziale und bis zu einem gewissen Grad auch die politische Zukunft Europas ruht auf den Schultern der europäischen Wissenschaftsgemeinschaft", meint der französische Forschungsminister François d'Aubert. In seiner Rede anlässlich der erstmalig stattfind...

"Die wirtschaftliche, soziale und bis zu einem gewissen Grad auch die politische Zukunft Europas ruht auf den Schultern der europäischen Wissenschaftsgemeinschaft", meint der französische Forschungsminister François d'Aubert. In seiner Rede anlässlich der erstmalig stattfindenden gemeinsamen Konferenz der französischen Akademie der Wissenschaften und deren Pendants in den zehn neuen Mitgliedsstaaten begrüßte d'Aubert auch die Zusicherung zur Gründung eines Europäischen Forschungsrates, der nach seiner Überzeugung die Grundlage für eine neue Form internationaler Solidarität bilden werde. "Bei der tektonischen Bewegung, die unsere Forschungs- und Innovationssysteme derzeit erschüttert, muss mit allen Mitteln vermieden werden, dass Europa eine gewaltige Subduktionszone wird", sagte d'Aubert den Zuhörern. "Laut einer MIT-Studie macht Europa in den drei Schlüsselbereichen Halbleiter, IT [Informationstechnologien] und Biotechnologie lediglich sechs Prozent der gesamten weltweiten Forschung aus. China, die Weltfabrik von gestern, gibt bereits heute doppelt soviel für Forschung und Entwicklung (FuE) aus wie Frankreich. Wann können wir damit rechnen, dass China zum Weltlabor wird?", fragte er. Dem Minister zufolge stellen Forschung und Innovation in den Bereichen Gesundheit, Physik, Chemie, Mathematik und IT das letzte Bollwerk dar, um die hoch entwickelten Volkswirtschaften in Europa vor einer allgemeinen Verarmung zu schützen. "Ohne Forschung und Innovation ist die Globalisierung lediglich eine gewaltige Umgestaltung von Landkarten auf internationaler Ebene", sagte d’Aubert und rief die europäischen Mitgliedstaaten dazu auf, die Wissenschaft zu fördern und den nationalen Forschungsetat entsprechend der Lissabonner Strategie zu erhöhen. Die Forschung sei einer der Bereiche, die Europa am ehesten zusammenschweißen können, da die allgemeine Forschung den europäischen Institutionen mit greifbaren Ergebnissen eine unbestrittene Glaubwürdigkeit verschaffe und sie in den Augen der europäischen Bürger der 25 Mitgliedstaaten legitimiere, so d’Aubert. "Ich bin davon überzeugt, dass wichtige Gemeinschaftsprogramme in den Bereichen Gesundheit, Raumfahrt oder Umwelt für unsere Mitbürger diesen Wunsch nach Europa bekräftigen können", sagte d’Aubert. "Die heutige Situation ermöglicht es uns meiner Meinung nach, der Zukunft optimistisch entgegenzusehen: Die Schaffung eines Europas der Wissenschaft ist der Schaffung eines Europas in sonstiger Hinsicht voraus", fügte er hinzu. D’Aubert merkte an, dass es, sei es im Rahmen von Gemeinschaftsinitiativen oder im Rahmen von europäischen Ad-hoc-Strukturen, Beispiele für einen Erfolg der Industrie in Europa gebe, der durch wissenschaftliche Fortschritte unterstützt werde, wie beispielsweise Ariane, Airbus, Galileo und vielleicht bald auch ITER. "Die europäische Forschung hat sich seit den ersten Europäischen Verträgen von 1957 und insbesondere seit der Schaffung der Rahmenprogramme stetig weiterentwickelt", sagte d’Aubert. "Dementsprechend sind so großartige Infrastrukturen wie das CERN in Genf, das Desy in Hamburg und das Laue-Langevin-Institut in Grenoble viele 'konkrete Errungenschaften', welche echte europäische Solidarität durch die Wissenschaft erzeugen und zum europäischen Zusammenhalt beitragen. Mit dem Verfassungsvertrag wird durch die Einleitung einer echten europäischen Politik in den Bereichen Forschung sowie Luft- und Raumfahrt eine weitere Stufe erklommen. In diesem Rahmen wird das Europa der Forschung definitiv eine der stärksten europäischen Realitäten, das für die Bürger tagtäglich greifbar ist", erläuterte er. Auf das Thema des Europäischen Forschungsrates zurückkommend erklärte d’Aubert, dass Frankreich den Umfang der unter den Rahmenprogrammen finanzierten Grundlagenforschung erweitern möchte, ein Wunsch, der von den zehn neuen Mitgliedstaaten geteilt werde, wie er anmerkte. Daher begrüße er die positiven Diskussionen zu diesem Thema, die in Brüssel und Luxemburg geführt wurden. "Die Grundlagenforschung wird eine führende Rolle in der europäischen Wissenschaftspolitik spielen", meinte er. "Tatsächlich nützt eine Entdeckung auf dem Gebiet der Grundlagenforschung potenziell jedem Land, jedem Forscher und jedem Bürger auf der Welt, ohne Unterschiede jedweder Art. Es ist ein globales öffentliches Gut, das Frankreich und Europa durch Großzügigkeit sowie aus der Notwendigkeit heraus fördern müssen. [...] Diese wissenschaftliche Herausforderung ist nicht nur rein symbolisch; in der Union, der Europäischen Union im Sinne der Wissenschaft, geht es in erster Linie darum", schlussfolgerte er.

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