Gemeinsame Erklärung von EU und China zur Verstärkung der Forschungszusammenarbeit
Mit der Annahme einer Gemeinsamen Erklärung zur Forschungszusammenarbeit zwischen der EU und China am 13. Mai wurden die wissenschaftlichen Verbindungen zwischen der EU und China verstärkt. Die Erklärung wurde auf einem gemeinsamen Forum angenommen, an dem der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik sowie der chinesische Minister für Wissenschaft und Technologie Xu Guanhua teilnahmen. Die wiederbelebte Partnerschaft wird Folgendes umfassen: - Förderung des bestehenden politischen Dialogs im Bereich Wissenschaft und Technologie (W&T) mittels jährlich stattfindenden Treffen auf Ministerebene; - prioritäre Einstufung der W&T in dem allgemeinen Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und China, das sich derzeit in der Vorbereitungsphase befindet; - weitere Nutzung der Öffnung des EU-Rahmenprogramms und der chinesischen Programme 863 (Technologie) und 973 (Grundlagenwissenschaften) gegenüber der anderen Partei; - Förderung und Entwicklung gemeinsamer Initiativen, insbesondere in Bereichen wie Informationsgesellschaft, Gesundheit, Umwelt, Nanotechnologien, Wasserstoff und Luftfahrt; - Einführung von Initiativen zur Verbesserung der Mobilität von Forschern zwischen China und Europa; - Förderung der Standardisierung von Schlüsseltechnologien, insbesondere in den Bereichen Umwelt, Sicherheit, Gesundheit, sowie zum Zweck des Verbraucherschutzes. Laut der Delegation der Europäischen Kommission in China und der Mongolei machen jüngste Veränderungen eine Überprüfung der Partnerschaft zwischen der EU und China notwendig. Dazu zählen die permanente Entwicklung der W&T-Kapazitäten Chinas, die Integration Chinas in die Weltwirtschaft sowie die stärkere Konzentration der EU auf das Wissen innerhalb des Kontextes der Wiederbelebung der Strategie von Lissabon. "Die Bedeutung des wachsenden chinesischen Marktes bietet langfristige Kooperationsmöglichkeiten. Die zunehmend qualifizierten Arbeitskräfte und die geringeren Arbeitskosten machen das Land gleichzeitig zu einem harten Konkurrenten und einer permanent expandierenden Wirtschaftskraft. Daher ist es notwendig, gegenseitiges Interesse und ein allgemeines Gleichgewicht zwischen China und Europa innerhalb der globalisierten Wirtschaft sicherzustellen", so die EU-Delegation. Derzeit gibt es über 100 gemeinsame Forschungsprojekte mit einem Gesamtwert von rund 300 Millionen Euro, an denen Wissenschaftler aus Europa und China beteiligt sind. China ist an ca. vier Prozent aller Projekte des EU-Rahmenprogramms beteiligt und darüber hinaus ein wichtiger Partner für Europa in großen Unternehmungen wie Galileo (Europas Satellitennavigationssystem) und ITER (internationaler thermonuklearer Versuchsreaktor). In den Diskussionen in Peking wurde eine Studie zur Zukunft der "strategischen Partnerschaft für Wissen, Wachstum und Entwicklung" zwischen der EU und China berücksichtigt, die 2005 von Wissenschaftlern beider Regionen durchgeführt wurde. "Die Studie verdeutlicht, dass Europa und China mit denselben großen strategischen Herausforderungen in Bezug auf Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, regionale und soziale Kohäsion sowie nachhaltige Entwicklung konfrontiert sind", heißt es in der EU-Erklärung. Das gemeinsame Forum fand vor dem Hintergrund der Feierlichkeiten anlässlich der seit 30 Jahren bestehenden diplomatischen Beziehungen zwischen der EU und China statt.
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