Laut Umberto Guidoni ist die Weltraumforschung der Weg nach vorn
Die Weltraumforschung entwickele sich zu einem strategischen Wirtschaftssektor, und Europa wie auch Italien müssten gewährleisten, dass sie weiterhin eine führende Position in diesem Bereich einnehmen, so Umberto Guidoni, MdEP und ehemaliger italienischer Astronaut. In seiner Rede auf einer Konferenz zum Thema "Europäische Weltraumpolitik: neue Strategien für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit", die am 20. Mai an der Universität Ancona stattfand, erklärte Dr. Guidoni, dass die Wiederbelebung der europäischen Wirtschaft die Schaffung von immer fortschrittlicheren Technologien ermöglichen werde und dass Italien und Europa vor diesem Hintergrund schnell handeln müssten. "Europa hat keine andere Wahl als über die terrestrischen Grenzen hinauszublicken, um neue Strategien im Zusammenhang mit der Lebensqualität zu entwickeln", sagte Dr. Guidoni. Er wies jedoch darauf hin, dass diese Perspektive permanente Investitionen in Forschung und Technologie impliziere, zu denen sich einige EU-Mitgliedstaaten aufgrund des hohen Risikopotenzials möglicherweise nur ungern verpflichteten. Auf nationaler Ebene "benötigen wir politische Entscheidungen bezüglich der von Italien zu fördernden Strategien. Ohne eine Wissenschafts- und Industriepolitik in Italien werden die Forschungsrisiken blockiert", sagte Dr. Guidoni. "Unser Land hat eine gute Position im Weltraumsektor erlangt, doch Investitionen und Erwartungen können nicht unterbrochen werden, ohne dass das gesamte Projekt gefährdet wird", fügte er hinzu. Dr. Guidoni erklärte, dass das Siebte Rahmenprogramm (RP7) darauf abziele, in den kommenden sieben Jahren beträchtliche Summen für neue Weltraumaktivitäten zu veranschlagen. Weltraumtechnologie könne den Zugang zum Weltraum, zur Erforschung des Weltraums, zu Satellitennavigation, Erdbeobachtung und Satellitentelekommunikation ermöglichen, bemerkte er. Er erkannte jedoch an, dass einige Mitgliedstaaten möglicherweise nur ungern die Organisation ihrer Weltraumpolitik einer europäischen Einrichtung überlassen. Auf nationaler Ebene warnte Lanfranco Zucconi, Vertreter der italienischen Union der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), davor, dass Italien, ungeachtet seiner Position in Europa, an Terrain verliere. "Um diesem Trend entgegenzuwirken, benötigen wir gegenüber Großunternehmen in Bezug auf Satellitentelekommunikation und Planetenbeobachtung ein alternatives Netzwerk", fügte er hinzu.
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