ASD begrüßt Maßnahmen zur Umsetzung einer Raumfahrtpolitik, fordert jedoch zusätzliche Finanzierungsmechanismen
Die Aerospace and Defence Industries Association of Europe (ASD - Europäischer Verband der Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigungsindustrie) hat die kürzlich veröffentlichte Mitteilung der Kommission über die Einrichtung einer Europäischen Raumfahrtpolitik begrüßt, wies allerdings auch darauf hin, dass die aktuellen Finanzierungsmittel "nicht ausreichend" seien. In der am 24. Mai veröffentlichten Mitteilung wurden erstmals Einzelheiten über die wahrscheinlichen Komponenten der Politik bekannt gegeben: Eine Strategie, die die Ziele umreißt; eine Definition der Rollen und Zuständigkeiten der wichtigsten Akteure; ein europäisches Raumfahrtprogramm, in dem die Schwerpunkte der Hauptakteure festgelegt sind; ein Katalog von Durchführungsgrundsätzen. "Die Umsetzung der Raumfahrtpolitik ist von bestimmten grundlegenden Elementen abhängig, wie z. B. vom Zugang zum Weltraum, technologischen Grundlagen, industriellen Möglichkeiten und terrestrischen Einrichtungen. Dies muss mit einer angemessenen Strategie gewährleistet werden, und darüber hinaus müssen die finanziellen Aspekte geregelt sein. Es ist besonders ermutigend, dass der Raumfahrtsektor, der den Interessen aller Bürger dient, eine umfassendere Berücksichtigung seitens der EU erhält", heißt es in einer ASD-Stellungnahme. Der Verband betont außerdem die bedeutende Rolle der Raumfahrt für die europäische Wettbewerbsfähigkeit und hebt hier insbesondere die Bereiche Telekommunikation, Navigation und Überwachung von Umweltgefahren hervor. "Die aktuell von öffentlicher Seite bereitgestellten Mittel für Raumfahrtaktivitäten, die vom Rahmenprogramm für F&E [Forschung und Entwicklung] der EU unterstützt werden, sind allerdings nicht ausreichend", sagt der ASD. "Die Besonderheiten der Branche, wie beispielsweise der öffentliche Charakter eines Großteils der Kunden, die Souveränität und der mehrfache Einsatz der Anwendungen, sollten bei der Bereitstellung von Investitionen ebenfalls in Betracht gezogen werden." Der Direktor für Raumfahrt des ASD, Alain Gaubert, hat die Einführung neuer Finanzierungsmechanismen vorgeschlagen: "Neben dem EU-Beitrag zur Europäischen Raumfahrtpolitik über das Siebte Rahmenprogramm sollten unserer Meinung nach neue Finanzierungsmechanismen entwickelt werden, die eine Kapitalbeschaffung und die Finanzierung von Infrastrukturen ermöglichen", sagte er.