Wissenschaftler unterzeichnen Petition für "wesentliche" Erhöhung des RP7-Haushalts
Tausende Wissenschaftler aus ganz Europa haben eine von der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO) und vom European Life Sciences Forum (ELSF) organisierte Petition unterzeichnet, in der eine "wesentliche" Erhöhung der Forschungsfinanzierung unter dem Siebten Rahmenprogramm (RP7) der EU gefordert wird. Die beiden Organisationen haben die Petition als Reaktion auf den am 2. Juni von der Luxemburger Ratspräsidentschaft vorgelegten Kompromissvorschlag zum EU-Haushalt ins Leben gerufen. Dieser sieht u. a. die Senkung der Mittel für das RP7 um rund 40 Prozent gegenüber den ursprünglichen Vorschlägen der Kommission vor. Bisher haben bereits weit über 13.000 Wissenschaftler die Petition unterzeichnet, und zurzeit kommen täglich etwa 1.000 Namen hinzu. In der Petition heißt es: "Als Reaktion auf das jüngste Scheitern der Diskussionen über den künftigen EU-Haushalt fordern wir, die Unterzeichneten, die europäischen Führungskräfte auf, ihre Versprechen in Bezug auf die Forschung, die wissensbasierte Wirtschaft und das Lissabon-Abkommen zu halten und eine wesentliche Erhöhung der Haushaltsmittel für das Siebte Rahmenprogramm zu gewährleisten." Weiter heißt es: "Im Hinblick auf die wirtschaftliche Zukunft der europäischen Bürger dürfen Investitionen in die Forschung nicht zu einer Sache degradiert werden, die verworfen werden kann. Nun ist der richtige Zeitpunkt, um ein starkes Europa der Zukunft sicherzustellen, indem die Mittel bereitgestellt werden, die für eine wissensbasierte Wirtschaft von grundlegender Bedeutung sind." Frank Gannon, Geschäftsführender Direktor der EMBO, bemerkte: "Die Reaktion der Wissenschaftsgemeinschaft richtet eine deutliche Botschaft an die politischen Führungskräfte in Europa. Wissenschaft ist kein Luxusgut in der modernen Gesellschaft. Sie ist die Grundlage für unser Wohlergehen. Der Vorschlag, den Forschungshaushalt zu kürzen, macht deutlich, dass diese Botschaft auf politischer Ebene erneut bekräftigt werden muss." Die Petition steht Wissenschaftlern aller Disziplinen offen, und die Ergebnisse werden den Staats- und Regierungschefs der EU sowie den Finanz- und Forschungsministern übermittelt.