Österreichische Wissenschaftler entdecken SARS-Rezeptor
Österreichischen Forschern ist es gelungen, zum ersten Mal ein wichtiges SARS-Rezeptorprotein zu identifizieren. Die Lungenkrankheit SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome) tauchte 2002 in Südchina auf, von wo sie sich schnell auf sechs Kontinente ausgebreitet hat. Sie forderte fast 800 Todesopfer. Im Laufe vorangegangener Forschung wurde ACE2, ein Protein, das an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt ist, als möglicher SARS-Rezeptor ermittelt. Josef Penninger und seine Kollegen am Institut für Molekulare Biotechnologie in Wien testeten diese Theorie an Mäusen. Es gelang ihnen zu zeigen, dass eine SARS-Infektion die ACE2-Expression mindert. Dies wiederum führt zu Schäden in den Blutgefäßen der Lunge. Flüssigkeit kann in die Lunge eintreten und es kommt zu einem akuten Lungenversagen. In einer zweiten Abhandlung berichtet dasselbe Team, dass die Behandlung von Mäusen mit ACE2 die Tiere vor einem Lungenversagen schützen kann, das durch ein akutes Atemnotsyndrom, das sogenannte Acute Respiratory Distress Syndrome (ARDS), hervorgerufen wird. Beide Erkenntnisse können helfen, andere Krankheiten zu behandeln, die die Lungenfunktion beeinträchtigen. Professor Penninger erklärte: "Wir müssen jetzt selbstverständlich unsere Forschungsergebnisse, die an Mäusen erzielt wurden, auf Menschen ausweiten. Aber im Wesentlichen hat uns SARS auf ein Protein aufmerksam gemacht, das Millionen von Menschen helfen könnte, die an einer bis jetzt unheilbaren Krankheit leiden."
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