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Potocnik fordert die Mitgliedstaaten auf, Charta und Verhaltenskodex für Forscher umzusetzen

Janez Potocnik, Kommissar für Wissenschaft und Forschung, hat bei einer Konferenz über die Europäische Charta und den Verhaltenskodex für Forscher geäußert, der schnelle Erfolg dieser beiden Initiativen hänge von der Bereitschaft der Mitgliedstaaten und der nationalen Forschun...

Janez Potocnik, Kommissar für Wissenschaft und Forschung, hat bei einer Konferenz über die Europäische Charta und den Verhaltenskodex für Forscher geäußert, der schnelle Erfolg dieser beiden Initiativen hänge von der Bereitschaft der Mitgliedstaaten und der nationalen Forschungsgremien ab, sie vorwärts zu bringen. Im März 2005 hat die Kommission die Europäische Charta für Forscher und den Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschern veröffentlicht. Beide Dokumente sollen die Arbeitsbedingungen und den berufliche Werdegang von Wissenschaftlern in Europa verbessern und so zu dem Ziel beitragen, die Anzahl der in der EU arbeitenden qualifizierten Forscher zu erhöhen. Bei einer von der britischen Ratspräsidentschaft organisierten Veranstaltung sagte Kommissar Potocnik am 8. September in London: "Wenn wir Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit steigern möchten, müssen wir mehr in Bildung und Ausbildung, in Forschung und Entwicklung und in Innovation investieren. Eine wesentliche Voraussetzung ist es, mehr gut ausgebildete Forscher in der Europäischen Union zu haben. Ohne diese Forscher wird Europa nicht in der Lage sein, seine Rolle in Wissenschaft, Technologie und Innovation zu sichern und auszuweiten." Obwohl in Europa mehr Forscher ausgebildet werden als in den USA und in Japan, so Potocnik, gebe es in Europa nur sechs Forscher pro 1000 Erwerbstätige gegenüber neun in den USA und zehn in Japan. Der Grund, so Potocnik weiter, liege darin, dass unter den ausgebildeten Forschern in Europa die Tendenz bestehe, ins Ausland oder in die Wirtschaft abzuwandern, weil sie dort attraktive Karrieremöglichkeiten vorfinden. Die Kommission möchte diese Situation ändern und sowohl die europäischen Forschungsinvestitionen steigern als auch die öffentliche Anerkennung des gesellschaftlichen Beitrags der Wissenschaftler verbessern. Daher, so die Kommission, müssen in der EU Bedingungen geschaffen werden, die es für Forscher interessant machen, in Europa zu bleiben oder nach Europa zurückzukehren, wenn sie im Ausland Berufserfahrung gesammelt haben. In diesem Kontext wurden Anfang des Jahres die Charta und der Verhaltenskodex veröffentlicht. "Diese Dokumente stellen ein weiteres wichtiges Ziel in unseren gemeinsamen Bemühungen dar, eine integrierte europäische Strategie für Humanressourcen in Wissenschaft und Forschung zu entwickeln und umzusetzen", erklärte Potocnik. "Die Charta und der Verhaltenskodex verleihen den Forschern dieselben Rechte und Pflichten - unabhängig davon, wo in der EU sie arbeiten. Ich bin sicher, wenn die Forscher ein faires berufliches Umfeld geboten bekommen, wird dies für sie eine kreativere und bessere Atmosphäre schaffen und folglich ihre Forschungsleistung verbessern." Potocnik weiter: "Wichtig ist jetzt der nächste Schritt: die Anwendung der Charta und des Verhaltenskodex. Dies hängt nicht einzig und allein von der Kommission ab - und darf es auch nicht. Es hängt von der Bereitschaft und dem Engagement der Mitgliedstaaten, den Gebergremien, den Forschungsorganisationen und den Forschern selbst ab, diese Strategie vorwärts zu bringen." "Ich appelliere deshalb an Sie alle, als Vertreter von Regierungen, Universitäten, Wirtschaft, Geberräten und Forschungsorganisationen, die Charta und den Verhaltenskodex so weit wie möglich zu nutzen und die beiden Instrumente in ihre nationalen, sektoralen oder institutionellen Kontexte zu übertragen. Ich hoffe, dass diese Konferenz ein Meilenstein in der Umsetzung dieser Instrumente und in unseren gemeinsamen Bemühungen sein wird, einen echten europäischen Arbeitsmarkt für Forscher in Europa zu schaffen", schloss Potocnik.

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