Koreanischer Experte für Stammzellen steht vor Untersuchung wegen gefälschter Daten
Einer der weltweit führenden Klonexperten, Woo-Suk Hwang von der Seoul National University, steht vor einer Untersuchung, nachdem Kollegen ihn beschuldigt haben, Daten für seinen neuesten, Aufsehen erregenden Forschungsbericht gefälscht zu haben. Dr. Hwang berichtete im Juni in der US-Zeitschrift "Science", dass er maßgeschneiderte Stammzellen produziert habe, die potenziell zur Reparatur beschädigten Gewebes bei den Patienten, für die sie vorgesehen seien, verwendet werden können. Der Mitautor dieser Studie, Roh Sung-il, berichtete jedoch kürzlich dem koreanischen Fernsehsender MBC, dass neun der embryonalen Stammzelllinien, die Dr. Hwang angeblich geklont hatte, gefälscht seien, während die Authentizität von zwei weiteren Linien unbekannt sei. Dr. Sung-il, Vorsitzender des Direktoriums des Miz Medi-Krankenhauses in Seoul behauptet, Dr. Hwang habe einen ehemaligen Wissenschaftler in seinem Labor dazu gezwungen, Daten zu fälschen, um den Anschein zu geben, dass es elf Stammzelllinien gibt. Dr. Sung-il sagte weiterhin, Dr. Hwang habe ihm am 15. Dezember mitgeteilt habe, dass in dem Labor "keine embryonalen Stammstellen" übrig seien, da die Kolonien in der Zwischenzeit abgestorben seien. Der führende Verfasser des betreffenden Berichts in "Science", Gerald Schatten von der University of Pittsburgh, hat die Zeitschrift gebeten, seinen Namen aus dem Papier zu entfernen, da dessen Authentizität infrage gestellt wurde, und bat die anderen Verfasser, den Bericht zurückzuziehen. Die University of Pittsburgh hat eine Untersuchung der Studie eingeleitet, und die Redakteure von "Science" wollen das Ergebnis abwarten, bevor sie irgendwelche Maßnahmen ergreifen. "Wir haben Dr. Hwang um Klärung aller Anschuldigungen gebeten, haben jedoch, soweit mir bekannt ist, noch keine Antwort erhalten", sagte ein Sprecher von "Science". Südkoreas Präsident Roh Moo-hyun rief in der Zwischenzeit zur Besonnenheit in Bezug auf die Anschuldigungen gegen Dr. Hwang auf. "Wir sollten die Situation beobachten", sagte ein Sprecher.
Länder
Südkorea, Vereinigte Staaten