Potocnik: Reduziertes RP7-Budget verlangt Prioritätensetzung
Da die Einigung des Europäischen Rats auf einen Kompromiss zur Finanziellen Vorausschau der EU die vorgeschlagene Verdoppelung des Budgets für das Siebte Rahmenprogramm (RP7) nicht enthält, hat Wissenschafts- und Forschungskommissar Janez Potocnik gefordert, dass diejenigen Bereiche Priorität erhalten, die den höchsten Mehrwert liefern. In einer Rede vor Industrieteilnehmern an den Europäischen Technologieplattformen (ETP) in Brüssel am 16. Dezember sagte Potocnik korrekt voraus, dass der Rat nicht alle ursprünglich von der Kommission geforderten Mittel für das RP7 genehmigen würde. Daher, so der Kommissar, "müssen wir Prioritäten setzen und unsere Ressourcen auf diejenigen Bereiche konzentrieren, die den höchsten Mehrwert bieten, sowohl was die europäische Dimension als auch was die Umwandlung von Wissen in Wachstum betrifft". Man werde auch bei der Formulierung der spezifischen Arbeitsprogramme eng mit den ETP zusammenarbeiten, die durch ihre strategischen Forschungsagenden bereits an der Erstellung der RP7-Vorschläge beteiligt waren, fügte Potocnik hinzu. Angesichts der Tatsache, dass das RP7-Budget geringer ausfallen werde, als erhofft, betonte der Kommissar, wie wichtig es sei, innerhalb der Strukturfonds Möglichkeiten für Investitionen in Forschung und Innovation zu finden. "Ich bin der Ansicht, dass die Technologieplattformen erfolgreich auf Investitionsmöglichkeiten in diesem Bereich hinweisen könnten", sagte er. Trotz der Hoffnungen, die der Kommissar mit der Rolle der ETP in der Wachstums- und Beschäftigungsstrategie der EU verbindet, betonte er, dass zwei Faktoren entscheidend seien für den zukünftigen Erfolg der ETP: Zunächst müssten die Plattformen Offenheit und Transparenz zeigen, damit sie nicht als geschlossene Gesellschaft wahrgenommen werden, die lediglich enge Industrieinteressen vertreten. "Der zweite Faktor besteht darin, Verwässerung zu vermeiden. [...] Man braucht keine Technologieplattform für jedes Thema und jede Lobby", fügte er hinzu. Abschließend sagte Potocnik: "Wir möchten in Sie investieren, weil wir überzeugt sind, dass Ihre Aktivitäten eine interessante Dividende erzielen können. Wir sind keine opportunistischen Investoren. Wir investieren langfristig, aber wir möchten natürlich Erfolge sehen. Ich bin sicher, dass Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun werden, um den Shareholder Value so zu steigern, wie wir das erwarten."