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Bericht der Europäischen Ethikgruppe bewertet Arbeit der Vergangenheit und blickt in die Zukunft

Ein neuer Bericht über die Aktivitäten der Europäischen Beratergruppe für ethische Fragen im Bereich der Wissenschaft und der neuen Technologien (EGE) während ihrer zweiten Amtszeit (2001 bis 2005) kommt zu dem Ergebnis, dass der Rat der EGE stark gefragt war und dass ihr Reno...

Ein neuer Bericht über die Aktivitäten der Europäischen Beratergruppe für ethische Fragen im Bereich der Wissenschaft und der neuen Technologien (EGE) während ihrer zweiten Amtszeit (2001 bis 2005) kommt zu dem Ergebnis, dass der Rat der EGE stark gefragt war und dass ihr Renommee im Ethikbereich entsprechend gestiegen ist. Aufgabe der EGE ist es, die Europäische Kommission zu allen ethischen Fragen im Zusammenhang mit Wissenschaft und neuen Technologien zu beraten, entweder auf Anfrage der Kommission oder auf eigene Initiative. Der Bericht präsentiert nicht nur die Arbeit der Gruppe in der vergangenen Amtszeit, sondern bietet auch Überlegungen einiger Mitglieder an zu den weiter gefassten Aspekten der Ethik in Wissenschaft und Technologie, und er blickt auf die Entwicklung des Status und der Rolle der EGE in der kommenden Amtszeit. In einem Vorwort zu dem Bericht sagt Kommissionspräsident José Manuel Barroso: "Die EGE spielt eine führende Rolle in der Ethikdebatte auf europäischer Ebene, und ich möchte diese Gelegenheit nutzen und den derzeitigen Präsidenten und alle Mitglieder der Gruppe zu der hervorragenden Arbeit beglückwünschen, die sie in den vergangenen vier Jahren geleistet haben." "Auf der Grundlage der in diesem Bericht diskutierten Ideen", so Barroso weiter, "wird die Kommission die EGE in Zukunft weiter stärken, damit sie besser auf die Erwartungen der Menschen in Europa reagieren kann und sicherstellt, dass den ethischen Aspekten von Wissenschaft und Technologie in allen Aktivitäten der Europäischen Kommission angemessen Rechnung getragen wird." In dem Zeitraum, den dieser Bericht abdeckt, hat die EGE fünf vollständige Stellungnahmen zu ethischen Aspekten unterschiedlicher Themen formuliert, einschließlich Erfindungen, die menschliche Stammzellen beinhalten, klinische Forschung in Entwicklungsländern, Gentests am Arbeitsplatz und informations- und kommunikationstechnologische (IKT) Implantate im menschlichen Körper. Darüber hinaus hat sie zahlreiche unterstützende und andere Berichte sowie Aktualisierungen von früheren Stellungnahmen veröffentlicht. Was die Auswirkungen der Arbeit der Gruppe betrifft, so zeigen Statistiken aus dem Jahr 2004, dass die EGE-Website mehr als 100.000 Besucher aus den EU15-Ländern und weitere 28.000 Besucher aus Nicht-EU-Ländern registrierte. Die Gruppe hat sich vorgenommen, ihre Website in der nächsten Amtszeit zu verbessern. Sie möchte mehr Links zu relevanter EU-Gesetzgebung und zu den Instrumenten anbieten, die in ihren Stellungnahmen erwähnt werden. Auch sollen alle Informationen zusätzlich in französischer Sprache zur Verfügung gestellt werden. In der kommenden Amtszeit wird die Anzahl der Gruppenmitglieder von derzeit 12 auf 15 steigen. So sollen Experten aus den neuen Mitgliedstaaten und neue Kompetenzen in die Gruppe integriert werden. Der Bericht geht davon aus, dass die EGE in Zukunft aufgrund der immer schnelleren Entwicklung in Wissenschaft und Technik und um effektiv auf die operationellen Bedürfnisse der Kommission reagieren zu können, vorläufige Ethikstellungnahmen abgeben muss, die kurzfristiger zu realisieren sind als die regulären vollständigen Stellungnahmen. "Die wirkliche Herausforderung für die EGE und die Kommission wird darin liegen zu entscheiden, welche [...] Bereiche einer vollständigen ethischen Analyse bedürfen, die dann in eine formelle Stellungnahme mündet, und welche lediglich eine einfachere Aktualisierung einer vorherigen Stellungnahme benötigen", so der Bericht. Mögliche Bereiche, die die EGE in ihrer nächsten Amtszeit untersuchen könnte, sind laut Göran Hermerén, Präsident der Gruppe, Pharmakogenomik und Nanotechnologien.