Virtuelles medizinisches Fachwissen per Mausklick
Ein neues Online-Tool kann Ärzten und medizinischem Personal weltweit helfen, Leben zu retten, insbesondere in ungewöhnlichen Fällen. Die Website "Faculty of 1000 Medicine" wird von Medicine Reports Ltd. veröffentlicht und ist nach dem Modell der sehr erfolgreichen Website "Faculty of 1000 Biology" konzipiert, die von 80 Prozent der weltweit führenden Forschungsinstitutionen abonniert wird. Basierend auf Empfehlungen der Fakultätsmitglieder verweist sie auf die interessantesten medizinischen Artikel. "Faculty of 1000 Medicine" ist in 18 Themengebiete unterteilt, zum Beispiel Onkologie oder Anästhesie. Diese wiederum sind in 200 spezifische Forschungsbereiche gegliedert und - dem interdisziplinären Charakter der Medizin entsprechend - mit Querverweisen ausgestattet. Die Fakultätsmitglieder reichen Zusammenfassungen von Artikeln ein, die sie besonders relevant oder interessant gefunden haben. Zusätzlich vergeben sie noch Bewertungen wie "außergewöhnlich" oder "unbedingt lesen" sowie Hinweise, für wen der Artikel besonders relevant sein könnte. Das Etikett "klinischer Einfluss" erhalten Artikel, die sich direkt auf die tägliche Arbeit von Ärzten auswirken könnten. Das Projekt wird von einem Beratungsgremium begleitet, dem unter anderem Steven Hyman von der Harvard Universität in den USA, Sir Keith Peters, Professor emeritus regius für Physik an der Universität Cambridge, VK, und Hans Wigzell, Direktor des Zentrums für Medizininformation am Karolinska-Institut in Schweden, angehören. "Man kann unmöglich alle Artikel lesen, die man eigentlich lesen müsste, und die Medizin wird zunehmend interdisziplinär. Knappe Bewertungen zum richtigen Zeitpunkt und von Kollegen, denen man vertraut, sind ein Rettungsring im Meer der Fachliteratur", erklärt Jean-Louis Vincent, Leiter des Bereichs Intensiv- und Notfallmedizin der Faculty 1000. Benutzer der Website können ihre Einstellungen personalisieren, E-Mail-Benachrichtigungen abonnieren und - vielleicht am wichtigsten - detailliert suchen. Diese Suchfunktion könnte sich als lebensrettend bei der Diagnose seltener oder unklarer Symptome erweisen.
Länder
Schweden, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten