EU und China verpflichten sich zu Zusammenarbeit bei sauberen Kohletechnologien
Die EU und China haben eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung sauberer Kohletechnologien zur Stromerzeugung und anderen Energiethemen ausgearbeitet. Die Vereinbarung wird während der sechsten Energiekonferenz EU - China in Shanghai unterzeichnet, bei der die beiden Partner Themen wie Sicherheit der Energieversorgung, Förderung erneuerbarer Energien, Steigerung der Energieeffizienz, nukleare Sicherheit und Wechselwirkungen zwischen Energie-, Umwelt- und Forschungspolitik ansprechen werden. Die Vereinbarung selbst wird die gemeinsame Entwicklung von Technologien anregen, die es ermöglichen, Kohlendioxidemissionen aus Kohlekraftwerken aufzufangen und unterirdisch zu lagern. Dies wird als eine zentrale Herausforderung für die Verbesserung der Nachhaltigkeit der Kohleindustrie und den Kampf gegen die Klimaänderung angesehen. Der Energiekommissar Andris Piebalgs, der die EU auf der Konferenz vertrat, sagte: "Wenn wir die Umweltauswirkungen der Kohle reduzieren, ist es vertretbar, sie noch eine zeitlang in unserem Energiemix beizubehalten. Die Energiethematik ist eines der größten Anliegen der EU und ich freue mich über diese Gelegenheit, die weiteren Schritte mit meinen chinesischen Gesprächspartnern erörtern zu können." China ist derzeit nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Energieverbraucher der Welt und deckt 70 Prozent seines Energieverbrauchs mit Kohle. Die durch die Kohle verursachte Umweltverschmutzung ist ein schwerwiegendes Problem in vielen chinesischen Großstädten. 1998 hat die Weltgesundheitsorganisation herausgefunden, dass sieben der weltweit am stärksten verschmutzten Städte in China zu finden sind. Schwefeldioxid und Rußverschmutzung durch Industrieöfen und Heizkessel führen zur Bildung von saurem Regen, der weite Teile des Landes betrifft. Die Vereinbarung stützt sich auf die bestehende Zusammenarbeit zwischen der EU und China wie beispielsweise Aktionspläne zu sauberen Kohletechnologien, Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, das Abkommen über wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit und das Umwelt- und Energieprogramm EU-China. Es gibt derzeit mehr als 100 gemeinsame Forschungsprojekte, die von chinesischen und europäischen Forschern durchgeführt werden und für die etwa 300 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Beide sind außerdem Partner im Rahmen des Projekts zum internationalen thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER). In Bezug auf die Vereinbarung sagte der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik: "Diese neue Vereinbarung über die beinahe emissionsfreie Stromerzeugung ist ein weiteres Beispiel für die Weiterentwicklung der Partnerschaft zwischen der EU und China in den Bereichen Wissenschaft und Forschung."
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